Bei der Vermarktung von Strom aus flexiblen Biogasanlagen gibt es eine weitere Änderung im Markt: Der Direktvermarkter BayWa r.e. Clean Energy Sourcing (Kurz: BayWa/Clens) will sich bis zum Ende des Jahres aus der Intraday- bzw. Fahrplanvermarktung zurückziehen. Vermarktung per Fahrplan bedeutet, dass der Stromhändler ermittelt, zu welchen Zeiten flexible Biogasanlagen am wirtschaftlichsten Strom produzieren können. Diesen Fahrplan übermittelt der Händler im Idealfall automatisch an die Anlagensteuerung. Laut BayWa/Clens gibt es allerdings zu wenig Biogasanlagenbetreiber, die sich für eine konsequente Optimierung entschieden haben. Nur das würde den mit dieser Vermarktungsform verbundenen hohen Aufwand rechtfertigen. Damit sei eine Vermarktung der vorhandenen Flexibilität nicht wirtschaftlich zu vertreten.
Verträge werden gekündigt
Die entsprechenden Fahrplanpartner -Verträge mit den BGA werden zum Jahresende gekündigt. „Wir werden aber mit den Betreibern eine individuelle Lösung finden“, erklärt Daniel Hölder, Geschäftsführer der BayWa r.e. Clean Energy Sourcing GmbH, gegenüber top agrar. Stattdessen will sich BayWa/Clens auf neue Geschäftsfelder wie direkte Stromabnahmeverträge aus erneuerbaren Anlagen (Power Purchase Agreement, kurz: PPA) von neuen oder Ü20-EEG-Anlagen konzentrieren.
Mit der Ankündigung bleibt der Markt für die Direktvermarktung weiter in Bewegung. Erst Ende September hatte der Direktvermarkter Natgas aus Potsdam ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet.