Infolge der Corona-Pandemie kommt es bei der Planung und Fertigstellung von Photovoltaik-Solarparks in Deutschland inzwischen teilweise zu Verzögerungen. Große Klimaschutzprojekte drohen ihre Förderfähigkeit zu verlieren und zu scheitern, da sie die gesetzlichen Fristen zur Fertigstellung nicht mehr einhalten können. Ihre Ursache haben diese Verzögerungen häufig in längeren Lieferzeiten für Solarkomponenten, aber auch in Personalengpässen im Handwerk und bei Bauämtern sowie bei Satzungsbeschlüssen von Bebauungsplänen.
Verband fordert Fristverlängerung
Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) appelliert deshalb an die Bundesregierung, die Realisierungsfristen bei Solarparks im Rahmen der EEG-Auktionen zu verlängern und Strafzahlungen erst bei längeren Verzögerungen zu verhängen. „Derartige Umstände Höherer Gewalt dürfen nicht dazu führen, dass wertvolle Klimaschutzprojekte platzen und Projektierer in ihrer Existenz bedroht werden. Wir hoffen, dass der Gesetzgeber hier schnell für Abhilfe sorgen wird“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW.
Interesse ist ungebrochen
Der BSW stellte darüber hinaus klar, dass das Investoreninteresse an der Photovoltaik unbenommen von vorübergehenden Projektverzögerungen ungebrochen hoch sei. Die PV-Ausschreibungen der Bundesnetzagentur seien mehrfach überzeichnet. Der BSW erwartet, dass sich das auch bei künftigen Solarauktionen nicht ändern wird.
Der BSW forderte die Bundesregierung auf, die Photovoltaik-Ausbauziele von derzeit rund 2,5 Gigawatt im Jahr auf 10 Gigawatt zu erhöhen. „Ein stärkerer Ausbau der Solartechnik ist nicht nur klimapolitisch überfällig. Sie wäre auch ein willkommener Konjunkturmotor für Mittelstand und Handwerk – im zweistelligen Milliardenbereich allein in den kommenden drei Jahren“, so Körnig.