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Dexterrinder statt Mulchmaschine – Ökologische Pflege unter Stromtrassen

In Südsachsen halten Rinder den Bewuchs unter Freileitungen kurz. Das soll Naturschutz und Energiewirtschaft miteinander verbinden.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit April diesen Jahres wird ein Abschnitt der Trasse unter der Höchstspannungs-Stromleitung zwischen den Umspannwerken Streumen und Eula sowie der Leitungstrasse zwischen Eula, Weida und Röhrsdorf östlich des Naturschutzgebiets Bockwitz im Landkreis Leipzig (Gemeinde Stadt Borna) mit Rindern ökologisch beweidet. Das Projekt entstand in Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, der Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station Borna- Birkenhain e.V. sowie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt.

Ziel und Idee für das ökologische Trassenmanagement ist die Etablierung locker verbuschter Offenlandlebensräume unter den Leitungstrassen, die durch ihre weitläufigen, linearen Strukturen große Bedeutung für den Biotopverbund haben. Die Trassen werden von vielen Arten sowohl als Wanderkorridore als auch als Ersatzlebensräume in den oft ausgeräumten Landschaften genutzt.

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Die Beweidung wird durch die Ökologische Station Borna-Birkenhain aktuell mit fünf Dexterrindern umgesetzt. Im vergangenen Winter wurden etwa 5,3 ha Fläche eingezäunt und ein Unterstand gebaut, der die Tiere vor extremer Witterung schützen soll. Die Dexterrinder wurden eigens für die Flächenpflege angeschafft und leben seit April im Bereich der Freileitungsschneise. Dexterrinder sind klein sowie genügsam und eignen sich auch für die Beweidung feuchter Flächen, teilt die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt mit. Bei starkem Gehölzaufwuchs kommen auf der Fläche zeitweise zusätzlich Schafe und Ziegen zum Einsatz.

Alternative zur Mulchmaschine

Bisher wurde die Fläche unter den Freileitungen durch 50Hertz alle drei bis fünf Jahre gemulcht bzw. punktuell durch Einzelbaumentnahmen freigehalten. Dies ist zwingend erforderlich, um den sicheren Betrieb der 380.000 bzw. 220.000-Volt-Leitungen zu gewährleisten. Bewuchs kann bei zu starker Annäherung an die stromführenden Leiterseile zu elektrischen Überschlägen führen, die Brände, Schäden an den elektrischen Anlagen sowie Versorgungsausfälle zur Folge haben können.

Inzwischen findet ein stärkeres Umdenken zur ökologischeren und nachhaltigeren Pflege von Leitungstrassen statt. Schon in der Vergangenheit wurde auf den Leitungsabschnitten auf eine möglichst schonende und bedarfsgerechte Trassenpflege geachtet. Es existierten Überlegungen, wie die Flächen ökologisch aufgewertet werden können. Diese mündeten in das gemeinsame Beweidungsprojekt. Mit Umsetzung des Vorhabens kann 50Hertz maschinelle Pflegemaßnahmen auf den Trassenabschnitten weitestgehend vermeiden und dazu den personellen Betreuungsaufwand reduzieren.

Mehr Blühpflanzen und Insekten

Im Zuge der maschinellen Pflege per Forstmulcher kam es immer wieder zu abrupten und drastischen Änderungen der Lebensraumbedingungen für Pflanzen und Tiere. „Mit der Etablierung eines ökologischen Trassenmanagements kann die Vielfalt an naturnahen Lebensräumen dagegen dauerhaft erhalten bleiben“, teilt die Landesstiftung mit. Diese Form der Nutzung stelle einen Gewinn für die Artenvielfalt sowie den Umwelt- und Klimaschutz dar. Dank der extensiven Beweidung werde der Blüten- und Insektenreichtum steigen, wovon weitere Artengruppen wie Vögel, Reptilien und Fledermäuse profitierten. Der Einsatz schwerer Technik, die zur Bodenverdichtung führe, gehöre der Vergangenheit an. Das Projekt soll als Basis dafür gelten, um weitere Flächeneigentümer für eine extensive Pflege von Freileitungsschneisen zu überzeugen.

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