Wie können Windenergieanlagen effizienter und mit weniger Aufwand mehr Strom liefern? Antworten dazu soll das Windtestfeld-Nord in Husum (Schleswig-Holstein) liefern. „Mit dem Testfeld werden ideale Voraussetzungen für die Erprobung und Zertifizierung neuer technologischer Entwicklungen in der Windbranche geschaffen“, sagte Energiewendeminister Robert Habeck gestern (7. September) bei der Einweihung.
Auf dem 150 Hektar großen Windtestfeld stehensechs bis zu 200 Meter hohe Windkraftanlagen. Die Auswahl dazu hat ein Vergaberat vorgenommen, dem u.a. der Landrat des Kreises Nordfriesland, der Bürgermeister der Gemeinde Südermarsch sowie der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH angehört. Wichtigste Kriterien bei der Vergabe der begehrten Plätze waren, dass der Hersteller der Wertschöpfung in der Region dient, beispielsweise über einen Unternehmensstandort in Schleswig-Holstein, die Anzahl der Beschäftigten sowie der Umfang des Innovationsgrades.
Auf dem Windtestfeld können diese Unternehmen neue Anlagen testen und zur Zertifizierung bringen. Aufgrund der sehr guten Windbedingungen in Husum können die sonst üblichen Testzeiträume von neun Monaten auf bis zu vier Monate reduziert werden. „So können effizienzsteigernde Innovationen schneller dem Strommarkt zugutekommen. Das senkt auch Kosten. Das ist wichtig für die Energiewende“, sagte Habeck.
Da sich auf dem Areal auch ein eigenes Umspannwerk befindet, kann der erzeugte Strom direkt in die vor Ort verlaufende 110-kV-Hochspannungsleitung eingespeist werden. Bisher sind über 35 Millionen Euro in den Ausbau geflossen, die gepachteten Flächen werden den Unternehmen für zehn Jahre zur Verfügung gestellt, bevor eine neue Ausschreibung startet. Da nach wie vor Bewerbungen vorliegen, wird derzeit darüber nachgedacht, das Gebiet zu erweitern.