Stromkunden wünschen sich spezielle Stromtarife für Elektromobile. Während sich 70% der befragten Haushalte für Autostromtarife aussprechen, sind von Haushalten, die sich konkret mit der Anschaffung eines Elektromobils beschäftigen, 84 % an einem derartigen Stromtarif interessiert. Das zeigt eine Umfrage des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research von 541 Hausbesitzern in Deutschland.
Weitere Ergebnisse: Die Verbraucher haben verstanden, dass ein Elektromobil im Unterschied zu anderen Stromverbrauchern im Haushalt eine eigene Infrastruktur benötigt. Denn 92 % der Hausbesitzer, die ein Elektromobil erwerben wollen, beabsichtigen auch den Kauf einer Wandladestation („Wallbox“).
Erst 100 Versorger mit entsprechenden Angeboten
Der Nachfrage folgen die Energieversorger nur langsam. Die in 2017 erstmalig von EuPD Research durchgeführte Untersuchung aller Energieversorger in Deutschland zu deren Engagement rund um die Energiewende hat ergeben, dass bereits knapp ein Drittel der Stromanbieter eigene Stromtankstellen betreibt. Das Angebot spezifischer Stromtarife, d. h. Autostromtarife, ist dagegen noch ein Nischenmarkt. Eine Analyse von EuPD Research hat hier zu Beginn des Jahres offengelegt, dass gegenwärtig erst knapp 100 der über 1200 Energieversorger spezifische Autostromtarife zum Laden am Haus oder dem mobilen „Betanken“ des Elektromobils anbieten.
Noch eine Nische
Allerdings fristen Elektrofahrzeuge immer noch ein starkes Nischendasein. Auch wenn sich nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes der Absatz von rein elektrisch betriebenen Personenkraftwagen (PKW) im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert hat: Von 878.611 PKW-Fahrzeugzulassungen in den ersten drei Monaten 2018 betrug der Anteil mit 9.102 rein elektrisch betriebenen PKW lediglich 1%. Mittelfristig wird sich jedoch die Elektromobilität als notwendiges Element einer umfassenden Energiewende etablieren, sind die Marktforscher überzeugt.