Sowohl die EEG-Umlage als auch die Netzentgelte werden aller Voraussicht nach im kommenden Jahr deutlich steigen. Das will Spiegel Online erfahren haben. Danach rechnet die Regierung mit einem Plus von 20 % bei der Umlage. Die Abgabe, über die die Energiewende finanziert wird, könnte demnach von derzeit 5,3 Cent je Kilowattstunde auf 6,2 bis 6,5 Cent je Kilowattstunde klettern. Die Entgelte für die Finanzierung der Stromnetze dürfte um 0,2 bis 0,4 Cent zulegen.
Am Donnerstag dieser Woche werde die Monopolkommission der Bundesregierung außerdem ein Sondergutachten zur Energiewende vorlegen. Die Empfehlung der Experten dürfte der Erneuerbaren-Energien-Branche nicht schmecken. Denn diese machen sich für einen Systemwechsel stark. Die Regierung solle sich vom EEG verabschieden und den Energieversorgern eine feste Ökostrom-Quote vorschreiben. Die Idee ist nicht neu und wurde bereits auf EU-Ebene mehrfach diskutiert.
Anders als nach dem EEG erhalten die Anlagenbetreiber bei einem Quotenmodell keine feste Einspeisevergütung für die Kilowattstunde Strom, sondern Zertifikate. Diese kann er dann an einer Börse verkaufen. Der Preis richtet sich dabei nach Angebot und Nachfrage. Befürworter dieses Modelles sagen: Dadurch sinken die Kosten für die Verbraucher im Vergleich zum EEG.
Studien anerkannter Wirtschaftsinstitute haben allerdings das Gegenteil nachgewiesen. In Ländern, in denen der Handel mit so genannten Grünstromzertifikaten eingeführt wurde, explodierten förmlich die Mehrkosten für die Verbraucher. Die Ausgaben für Ökostrom waren in diesen Staaten danach sehr viel höher als es mit festen Einspeisevergütungen der Fall gewesen wäre.