In den letzten Wochen haben die Sachverständigen des Ingenieurbüros DAS-IB sowie weitere Sachverständige und Versicherer vermehrt Korrosionsschäden an Fermentern und teilweise auch an Nachgärern von Biogasanlagen festgestellt. Die Ursachen liegen nach Ansicht der Sachverständigen mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer zu hohen Luftdosierung bei der Entschwefelung mit Sauerstoff. Die Schäden entstehen dabei durch Schwefelsäure an den Edelstahlplatten. Schwefelsäure bildet sich, in dem der Schwefelwasserstoff mit dem Sauerstoff aus der Luftzufuhr reagiert. Dieser Prozess sei an der Grenze vom Gasraum zum Gärsubstrat am stärksten ausgeprägt.
Die Korrosion lässt sich mit der richtigen Einstellung der Luftzudosierung vermeiden, raten die Biogasexperten. Der gebildete Schwefelwasserstoff könnte durch eine nachgeschaltete biologische Entschwefelung oder chemische Aufbereitung entfernt werden. Alternativ ist auch eine Fällung durch Eisenhydroxyd gemacht werden. DAS-IB rät, dass Betreiber ihre verwendeten Messgeräte zur Kontrolle der Funktionen regelmäßig kalibrieren und justieren müssen. Die üblichen Sauerstoffsensoren seien elektrochemisch und somit ein Verschleißteil jeder Anlage.