Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg von 37,8 % im Jahr 2018 auf 42,1 % im Jahr 2019 nochmals deutlich an. Betrachtet man die Entwicklung der letzten zehn Jahre ist die Entwicklung noch eindrücklicher: Im Vergleich zum Jahr 2009 (16,4 %) wuchs der Anteil an erneuerbarem Strom um das Zweieinhalbfache. Das zeigt die neue Publikation „Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und Internationale Entwicklung im Jahr 2019“, die das Bundeswirtschaftsministerium jetzt auf seinen Internetseiten veröffentlicht hat. Sie veranschaulicht mit einer Vielzahl interessanter Grafiken und Tabellen die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor im Jahr 2019 und gibt Einblicke in die Auswirkungen auf Wirtschaft und Klima. Neben Daten zur Entwicklung in Deutschland hält die Publikation auch Fakten zum Status Quo der erneuerbaren Energien in Europa und der Welt bereit. Grundlage der Daten sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), die im Auftrag des BMWi die Bilanz der erneuerbaren Energien für Deutschland erarbeitet.
Wärme und Verkehr hinken hinterher
In den Bereichen Wärme und Verkehr ist das Wachstum deutlich weniger dynamisch. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,1 Prozentpunkte und liegt mit 14,7 % etwa ein Viertel höher als 2009 (11,7 %). Auch im Verkehr liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2019 mit 5,5 % um 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Im Verkehrssektor gab es darüber hinaus in den letzten 10 Jahren keine nennenswerten positiven Entwicklungen des Anteils – dieser lag während des gesamten Zeitraums annähernd konstant zwischen 5,2 und 6,0 %.
Der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien besonders im Stromsektor und die damit verbundene Verdrängung fossiler Energieträger führten insgesamt zu einem deutlichen Anstieg der vermiedenen Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren. Insgesamt wurden im Jahr 2019 durch die Nutzung erneuerbarer Energien Treibhausgasemissionen in Höhe von 201 Mio. t CO2-Äquivalenten vermieden. Im Jahr 2018 waren es noch 188 Mio. t gewesen. Der größte Anteil von rund 158 Mio. t CO2-Äquivalenten ist auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen.
Bedeutender Wirtschaftsfaktor
Neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz sind die erneuerbaren Energien seit einigen Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Mit den aktualisierten Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien konnten auch die damit verbundenen wirtschaftlichen Effekte neu bestimmt werden. Hier zeigen sich, wie bereits im Vorjahr, die Auswirkungen der rückläufigen Entwicklung der Windenergie an Land. So sanken die gesamten direkten Investitionen in neue Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien auf Grund des sinkenden Windenergieausbaus deutlich von insgesamt 13,8 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf nunmehr 10,5 Mrd. €im Jahr 2019. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb von bestehenden Anlagen stiegen von 16,8 Mrd. € im Jahr 2018 auf 17,2Mrd. €im Jahr 2019.