Der Fachverband Biogas hat Energieminister Sigmar Gabriel davor gewarnt, seine Biomassepläne eins zu eins in das neue EEG einfließen zu lassen. Der SPD-Chef schlägt unter anderem vor, die Vergütung für Energiepflanzen zu streichen. Das sei falsch, so der Verband. Dann würden kaum noch jemand eine Anlage bauen. „Und ohne das speicherbare Biogas als erneuerbarer Stromnetzstabilisator wird die Energiewende nicht gelingen“, warnt Horst Seide, Präsident des Verbandes.
Mit einer erschreckenden Arglosigkeit nehme die Regierung den damit einhergehenden Verlust eines Großteiles der 40.000 Jobs in der Biogasbranche in Kauf. Außerdem stünde die weitere Etablierung ökologisch vorteilhafter Energiepflanzen mit den aktuellen Beschlüssen des Bundeskabinetts vor dem Aus.
„Ohne eine EEG-Vergütung für alternative Pflanzen, stellen die Saatgutfirmen ihre Bemühungen ein, Alternativen zum Mais in den Markt zu bringen. Die Chance auf mehr Artenvielfalt im Feld ist damit vertan“, stellt der Vizepräsident des Verbandes, Hendrik Becker, fest. Becker fordert, dass „auch künftig noch Biogaskonzepte mit über 50 Prozent Gülle und Restoffen sowie einem Anteil ökologisch wertvoller Pflanzen möglich bleiben müssen.“ Er begrüße zwar, dass mit der Kleinanlagenklasse (75 Kilowatt) und der Anlagenflexibilisierung über die Protokollerklärung ein letzter Strohhalm erhalten bleiben soll. Allerdings reiche das nicht, um die Technologieentwicklung voranzutreiben. Somit gingen auch Exportchancen verloren.