In einem der größten Biomethanwerke Europas ist die Produktion von Biogas bzw. Biomethan angelaufen. Die nordfuel GmbH als Betreiber des Werkes am Küstenkanal in Friesoythe, dessen Bau einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet hat, wird die Herstellung grüner Energie aus Wirtschaftsdünger nun nach und nach hochfahren. Ziel ist, bis zum Jahresende das Werk in Volllast zu betreiben. Dann würden aus überschüssigem Mist und Gülle aus der Region grünes Erdgas gewonnen und in das Gasnetz vor Ort eingespeist, so das Unternehmen.
70 Arbeitsplätze
Mit dem Produktionsstart, dem eine mehrwöchige Testphase vorausgegangen ist, wird die revis das Werk nun nach und nach in die Hände der nordfuel GmbH übergeben. Das Unternehmen mit Sitz in Friesoythe hat in den zurückliegenden etwa zwei Jahren vor Ort alle Voraussetzungen für die Aufnahme des operativen Geschäfts geschaffen. nordfuel-Geschäftsführer Rainer Tögel ist stolz auf sein mittlerweile 70-köpfiges Team: „Um eine so komplexe Anlage in Betrieb zu nehmen, muss sich eine Mannschaft mit ganz unterschiedlichen Akteuren und Qualifikationen finden. Der Testbetrieb der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass hier ein funktionierendes Team Hand in Hand am Werk ist.“
Lange Bauzeit
Dem Produktionsstart des Werkes ist eine fast vier Jahre lange Konzeptions-, Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeit vorausgegangen. Der nun erfolgte Start der Produktion grüner Energie ist für Tögel ein wichtiges Signal an die wichtigsten Partner der nordfuel: die Landwirte. „Wir haben viel Vertrauen geschenkt bekommen, weil es etwas länger als zunächst geplant gedauert hat, bis wir den ersten Wirtschaftsdünger von den Landwirten bei uns in der Anlage aufnehmen konnten.“ Aus Sicht des nordfuel-Chef sei es auch in Zukunft wichtig, dass „wir mit den Menschen der Region klar, offen und direkt kommunizieren“.
Perspektivisch beabsichtigt die nordfuel GmbH, für interessierte Gruppen und Vereine nach Terminabsprache Werksbesichtigungen anzubieten, um zu erklären, wie Gülle und Mist aus den landwirtschaftlichen Betrieben der Region rund um die Uhr und unabhängig von Wetterbedingungen zum Bestandteil der Energiewende werden können.