Wissenschaftler aus ganz Deutschland beschäftigen sich in einem Forschungsprojekt mit Agroforstsystemen. Dabei werden auf Acker- und Grünlandflächen im nord-ostdeutschen Raum streifenweiseKurzumtriebsplantagen mit Pappeln und Weiden angebaut, um daraus Energieholz zu gewinnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 2,7 Millionen Euro.
Agroforstsysteme gelten in mehrfacher Hinsicht als attraktiv: Im Vergleich zu Monokulturen sollen die Pflanzen Nährstoffen und Wasser besser ausnutzen können, womit sich ein Mehrertrag von bis zu 40 Prozent erzielen lassen soll. Bäume und Sträucher dienen zudem als Windschutz und Schattenspender sowie dem Wasser- und Erosionsschutz.
Boden im Fokus
In Deutschland gäbe es zwar seit einigen Jahren Agroforstflächen zu Versuchszwecken, zum Beispiel in der Thüringer Ackerebene, dem Rekultivierungsgebiet Lausitz und den Regionen Braunschweig und Göttingen. Aber bislang fehle es aber an einer systematisch vergleichbaren und längerfristigen Auswertung mit Blick auf die Ressource Boden, teilt ein Sprecher des Verbundprojektes mit.
Partner der Universität Göttingen sind der Standort Witzenhausen der Universität Kassel, das Julius-Kühn-Institut Braunschweig, die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft in Jena, die BTU Cottbus-Senftenbergund das Helmholtz Zentrum München. Das Zentrum für Biodiversität und Nachhaltige Landnutzung (CBL) – Sektion Waldökosystemforschung an der Universität Göttingen koordiniert das Projekt.