Am 30.10.2018 hatte sich die Große Koaltion auf die lange geplanten Sonderausschreibungen für Wind- und Solarenergie geeinigt (siehe unsere Meldung vom 31.10.)
Der Bundesverband Windenergie begrüßt den Vorschlag, die Sonderausschreibung auf drei Jahre zu strecken. Kritisch sieht der Verband dagegen:
- Die Koalition will erst im Herbst 2019 darüber sprechen, wie sich die Ausbaupfade bis 2030 entwickeln müssen, um das Ziel von 65 Prozent Erneuerbarer Energien zu erreichen. Dies sei angesichts von Planungszeiten von mindestens drei bis fünf Jahren sehr spät.
- Eine Arbeitsgruppe der Koalition soll über wichtige Fragen der Akzeptanz beraten und bis März 2019 konkrete Handlungsempfehlungen vorschlagen. Dabei soll die Windenergiebranche allerdings nicht einbezogen werden. Eine Zukunftsbranche mit 160.000 Beschäftigten in Deutschland nicht zu beteiligen, sei unverständlich.
- Künstliche Begrenzungen wie der 52-GW-Deckel für die Photovoltaik müssten beseitigt werden, damit das 65%-Ziel erreicht werden kann.
- Zudem sei ein Erreichen der Klimaschutzziele ohne deutlich höhere Ausbauvolumina der Erneuerbaren Energien undenkbar.
- Ein Teil der Ausschreibungsvolumina soll künftig in sogenannten Innovationsausschreibungen umgesetzt werden. Diese Vorschläge beinhalteten aber keine innovativen Elemente, sondern seien ein Sammelsurium an Detailregelungen, die innovativen Ansätzen eher entgegen stehen, bemängelt der BEE.
- Zur Offshore-Windenergie gäbe es entweder keine Verbesserungen oder diese seien in dem vorliegenden Eckpunktepapier glatt vergessen worden.