Rund 1 Mio. Tonnen der deutschen Palmölimporte von insgesamt 1,8 Mio. Tonnen könnte in Deutschland produziertes Pflanzenöl ersetzen. Das rechnet der Umweltverband WWF vor, der vorgeschlagen hatte, bei Palmöl-Importen „wo immer möglich“ auf Pflanzenöle aus heimischer Erzeugung zurückzugreifen. Hierzu hatte der WWF Deutschland kürzlich eine Studie des Agrarforschungsinstitutes Agripol vorgelegt.
Der Deutsche Bauernverband begrüßt die Initiative. Heimisches Raps- und Sonnenblumenöl sei nachhaltig angebaut und mit etwa 1,5 Tonnen Rapsöl je Hektar tatsächlich noch etwas höher ist als in der WWF-Studie angenommen. Weitere Vorteile seien erweiterte Fruchtfolgen und die Verfügbarkeit heimischer Eiweißfuttermittel in Form von Ölschrot.
Daher kritisiert der DBV Diskussionen um Fleischverzicht wie in der WWF-Studie sind als „völlig verfehlt.“ Auch pauschale Empfehlungen zum Ausstieg aus landwirtschaftlichen Biokraftstoffen hält der DBV für keine Lösung. Im Gegenteil: Der Beitrag der Biokraftstoffe zur Treibhausgasminderung habe sich in Deutschland in den letzten Jahren ständig erhöht. Gerade diese Klima-Effizienz sollte daher stärker anerkannt und über 2020 hinaus in der EU fortgeführt werden. Deutschland und Europa hätten zudem seit dem Jahr 2009 weltweit führende Systeme zur Nachhaltigkeitszertifizierung für Biokraftstoffe aufgebaut. Es gäbe einen lückenlosen Herkunftsnachweis vom Anbau bis zur Tankstelle.