Trotz der bislang milden Temperaturen ist Heizen mit Gas in der aktuellen Heizperiode teurer als im vergangenen Jahr. Für Verbraucher mit Ölheizung sind die Kosten dagegen deutlich gesunken.
Der Heizbedarf war im Oktober und November 2019 nahezu identisch mit den Vorjahresmonaten (plus ein Prozent). Die Preise für Gas und Heizöl entwickelten sich in den vergangenen zwölf Monaten aber sehr unterschiedlich. Dadurch stiegen die Kosten für einen Musterhaushalt, der mit Gas heizt, um fünf Prozent von 242 Euro auf 254 Euro. Derselbe Haushalt mit Ölheizung musste 267 Euro statt 333 Euro zahlen und damit 20 Prozent weniger als im Oktober und November 2018, zeigt der Heizkostenvergleich des Vergleichsportals Check24.
77 Grundversorger erhöhen Gaspreise
Obwohl sich die Energiepreise in den vergangenen zwölf Monaten zugunsten der Heizölkunden entwickelten, zahlen diese immer noch mehr fürs Heizen als Gaskunden. In der aktuellen Heizperiode kostet Heizöl fünf Prozent mehr als Gas. 2018 betrug der Unterschied noch 38 Prozent.
Mit dem Kostenvorteil für Gaskunden könnte es im kommenden Jahr vorbei sein. 77 Gasgrundversorger haben seit August ihre Preise um durchschnittlich sechs Prozent erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Dem stehen Entlastungen bei nur 32 Versorgern gegenüber.
"Die angekündigten Preiserhöhungen der Grundversorger lassen insgesamt auf höhere Gaspreise 2020 schließen", sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24. "Nur Alternativanbieter gaben die zuletzt gesunkenen Beschaffungspreise an ihre Kunden weiter. Wer sparen will, muss wechseln."
Die Tarife der alternativen Gasversorger sind deutlich günstiger als die Grundversorgung. So sparten Verbraucher innerhalb eines Jahres insgesamt 170 Mio. Euro. Das ergab eine repräsentative Studie der WIK-Consult, einer Tochter des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste.