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Investitionen in neue Energien steigen rasant

Während viele Länder der Welt immer mehr Geld in erneuerbare Energien stecken und die Produktion ausbauen, sinken die Investitionen in Deutschland. Das zeigt der Report 2016 der Frankfurt School of Finance.

Lesezeit: 4 Minuten

Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien sind im Jahr 2015 um fünf Prozent auf ein Rekordhoch von 286 Milliarden US-Dollar (Mrd. Dollar) gestiegen.

Damit wurde doppelt so viel in erneuerbare Kapazitäten investiert wie in Kohle- und Gaskraftwerke zusammen. Das zeigt der aktuelle „Global Trends in Renewable Energy Investment Report 2016“ (GTR), den Experten für Klimaschutz und nachhaltige Energien an der Frankfurt School erstellt haben.


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Wie in den Vorjahren dominierten auch im Jahr 2015 laut GTR die Technologien Solar- und Windenergie. Investitionen in Solaranlagen erhöhten sich um zwölf Prozent auf 161 Mrd. Dollar. In den Aufbau der Windenergie investierten die Länder weltweit 109,6 Mrd. Dollar. Dabei stiegt die installierte Windleistung von 49 Gigawatt (GW) im Jahr 2014 auf 64 GW, die Photovoltaikleistung von 45 auf 56 GW. In Biomasse steckten die Investoren dagegen weniger Geld: Bei der Stromerzeugung sanken die Investitionen um 42 Prozent auf sechs Mrd. Dollar, bei Biokraftstoffen um 35 Prozent auf 3,5 Mrd. Dollar.


Nach dem Report baut China seine Spitzenposition mit einem erneuten Anstieg der Investitionen um 17 Prozent auf 102,9 Mrd. Dollar aus. Das sind 36 Prozent der weltweiten Investitionen.

Europa investierte statt der 57,5 Mrd. Dollar im Jahr 2014 nur noch 48,8 Mrd. Dollar – der niedrigste Wert in neun Jahren. Gründe für den kontinuierlichen Rückgang seit 2011 sieht die Frankfurt School in der zurückgehenden Unterstützung existierender Projekte in Spanien, Rumänien und sämtlichen anderen Ländern, in dem Konjunkturabschwung in Südeuropa, der starken Abschwächung der Solarbooms in Deutschland und Italien sowie die ständig sinkenden Preise für Solarmodule.

 

Einbruch in Deutschland

Mit einem Investitionsvolumen von 8,5 Mrd. Dollar war Deutschland im Jahr 2015 der zweitgrößte europäische Markt für erneuerbare Energien. Trotzdem sanken die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent. So wenig hatte Deutschland zuletzt vor zwölf Jahren in die Energiewende gesteckt. Im Länderranking wurde Deutschland daher von Indien überholt und rutscht auf Platz sechs ab.


Grund für den Rückgang sieht die Frankfurt School vor allem in den Unsicherheiten bezüglich der künftigen Energiepolitik. Dazu zähle beispielsweise der Wechsel von Einspeisetarifen zu Ausschreibungsverfahren im Jahr 2017. Aber auch die sinkenden Modulpreise bei der Photovoltaik spiegeln sich in der geringeren Investitionssumme wider. Dagegen hat Deutschland 4 % mehr Geld in Offshore-Windparks investiert.


„Transparente und stabile Rahmenbedingungen auf nationaler Basis sind unumgänglich, um langfristige Investitionen in erneuerbare Energien attraktiv zu machen“, sagt Silvia Kreibiehl, Leiterin des Frankfurt School-UNEP Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance.

Die Regierung Merkel/Gabriel mit ihrem dafür zuständigen Staatssekretär Rainer Baake habe „ganze Arbeit“ geleistet, kommentiertHans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, den Report 2016. Schon mit ihrer EEG-Novelle 2014 habe die Regierung die Investitionen in Erneuerbare Energien in weiten Teilen erstickt. Vor allem den Ausbau der Solar- und Bioenergien, Wasserkraft, Geothermie, und die privaten bürgerlichen Investitionen habe sie massiv reduziert oder gar weitgehend zum Erliegen gebracht. Daher sei es unverständlich, dass Gabriel und sein Staatsekretär Baake immer noch gern von der Vorreiterfunktion Deutschlands sprechen. Die nackten Zahlen der Frankfurt School of Finance belegten aber, dass Gabriel sogar das Gegenteil einer nachhaltigen Energiepolitik betrieben habe. „Mit der EEG-Novelle 2016 will er ab 2017 nachlegen und auch die Investition in die einzige noch blühende Erneuerbare Energien Branche in Deutschland, die Windkraft, mehr als halbieren“, kritisiert Fell.


Daher sei es zunehmend unverständlicher, wie ruhig und ohne Widerspruch viele Unternehmen der Erneuerbaren Energien diese für sie existenzgefährdende Politik hinnehmen würden. Fell äußert empört: „Viele sponsern sogar noch die Veranstaltungen der Bundesregierung, womit sie Gabriel und Co. für die großen Medien ein Podium ermöglichen, mit schönen Worten pro Erneuerbaren Energien die Öffentlichkeit über ihr wahres Handeln zu täuschen.“


Der Report ist kostenlos abrufbar unter www.fs-unep-centre.org

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