Im Jahr 2015 hat es bundesweit bei 247 geplanten Windparkprojekten mit insgesamt 1.422 Anlagen und einer installierten Leistung von 4.120 Megawatt (MW) Probleme mitzivilen und militärischen Navigations- und Radaranlagen gegeben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) unter seinen Mitgliedern.
Danach ist die Zahl der Konflikte mit Radaranlagen der militärischen und zivilen Luftraumüberwachung und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gegenüber der letzten Umfrage im Jahr 2013 deutlich angestiegen. Damals waren noch 208 Projekte mit 3345 MW Leistung betroffen. Der BWE führt den Anstieg darauf zurück, dass die Deutsche Flugsicherung und der Deutsche Wetterdienst Schutzradien pauschal vergrößert hätten.Besonders viele Probleme gibt es laut BWE in Brandenburg, Niedersachsen und Hessen.
Während sich Probleme mit dem Wetterradar technisch lösen ließen und es fruchtbare Diskussionen mit der Bundeswehr bezüglich Luftverteidigungsradar gäbe, stelle sich die Situation bei Anlagen der Deutschen Flugsicherung ganz anders dar. Denn die Behörde habe die Schutzradien willkürlichen auf 15 Kilometer um ihre Anlagen erhöht.
Allerdings hätten verschiedenen Gutachten ergeben: Die Berechnungsmethode der Deutschen Flugsicherung (DFS) und die Kontrollfunktion des Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung (BAF) seien unzureichend, nicht transparent und aufgrund der neuen Erkenntnisse nicht anwendbar, betont der Verband. Zwei Gutachten am Beispiel des Drehfunkfeuers Michaelsdorfhaben laut BWE gezeigt, dass Windenergieanlagen außerhalb eines 3km-Radius zu keinerlei relevanten Störungen am Drehfunkfeuer führten. Der BWE fordert, dass die Umwelt- und die Verkehrsministerkonferenz – wie im Jahr 2013 zugesagt – endlich eine Lösung erarbeiten.