Landwirte und Gartenbauer haben in den vergangenen zwei Jahren erhebliche Energieeinsparungen durch das Bundesprogramm Energieeffizienz erzielt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) verwies auf den Evaluationsbericht einer unabhängigen Bewertungskommission, wonach 2016 und 2017 jeweils rund 235 Gigawattstunden (GWh) durch programmgestützte Maßnahmen eingespart wurden. Das entspreche jeweils dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 26 250 Vier-Personen-Haushalten.
Von dem Gesamtwert entfielen laut Bericht 62 % auf Vorhaben, die bereits umgesetzt wurden und 38 % auf noch laufende Projekte. Die höchsten Einsparungen waren der BLE zufolge mit rund 191 GWh/Jahr bei Neubauprojekten und insbesondere bei Gewächshäusern zu erzielen. Insgesamt hätten schon mehr als 2 900 Anträge eingereicht und bewilligt werden können. Allerdings seien die für 2016 bis 2018 zur Verfügung stehenden Mittel von 65 Mio Euro nicht für alle Anträge ausreichend gewesen.
Am meisten nachgefragt waren, wie aus dem Bericht hervorgeht, Beratungen und Einzelmaßnahmen, die beispielsweise den Einbau von energieeffizienten Motoren, Ventilatoren oder Frequenzumrichtern betrafen. Diese weniger kostenintensiven, aber sehr effizienten Maßnahmen hätten auch schnell zu einem hohen Bekanntheitsgrad des Programms in der Landwirtschaft und im Gartenbau geführt. Angesichts dessen und des verbleibenden, hohen Einsparpotentials habe die Bewertungskommission eine Fortsetzung des Programms empfohlen, berichtete die BLE.
Aufgrund der außerordentlich hohen Nachfrage seien die Mittel Ende Juni bereits um 8 Mio Euro erhöht worden, so dass 2018 nun insgesamt 33 Mio Euro verfügbar seien.
Klimarelevanz verstärken
Kritisch gesehen wurde von der Bewertungskommission laut BLE das „umständliche und teilweise langwierige“ Bewertungsverfahren. Grund dafür seien die komplexen Anforderungen des Zuwendungsrechts. Immer wieder beklagt worden seien mangelnde Kontakt- und Rückfragemöglichkeiten zum Projektträger sowie fehlende Rückmeldungen zum Bearbeitungsstand.
Zudem bestünden Unsicherheiten über das Verständnis und die Interpretation der Förderrichtlinie. Untersuchungsergebnisse deuteten aber auf keine kritischen Hemmnisse für die Inanspruchnahme hin.
Die inhaltliche Ausrichtung findet nach den Worten der Bewertungskommission breite Akzeptanz im Sektor. In der Gesamtbetrachtung ließen sich investive Förderinstrumentarien als für die Zielgruppe geeignet und wirksam bewerten. Vor allem mit der einzelbetrieblichen Beratung zur Erschließung von Effizienzpotentialen seien die Teilnehmer der Fördermaßnahme sehr zufrieden.
Mit Blick auf die Zielsetzung des Programms ließe sich nach Einschätzung der Berichterstatter die Klimarelevanz verstärken, indem das CO2-Minderungsziel, unabhängig von der Energieeinsparung, stärker berücksichtigt und damit zugleich die Liste der förderfähigen Techniken erweitert würde. Empfohlen für eine zukünftige Berücksichtigung im Programm werden unter anderem die Umstellung von direkten auf indirekte Heizsysteme sowie die Wärmerückgewinnung aus Abgas.