Mit einer klimafreundlichen Produktion in Raffinerien und neuen Rohstoffen wie CO₂oder „grüner“ Wasserstoff will der europäische Mineralöl-Dachverband FuelsEurope den Übergang zu treibhausgasarmen und perspektivisch treibhausgasneutralen flüssigen Energieträgern schaffen. Wie der Verband in der jetzt vorgelegten Strategie „Vision 2050“ vorschlägt, sollen damit die spezifischen Vorteile von Benzin, Diesel, Heizöl und weiteren Mineralölprodukten für Wirtschaft und Verbraucher erhalten bleiben und trotzdem die ehrgeizigen deutschen, europäischen und globalen Klimaziele erreicht werden. „Flüssige Energieträger sind aufgrund ihrer hohen Energiedichte insbesondere im Straßengüter-, Schiffs- und Luftverkehr praktisch nicht zu ersetzen“, sagte John Cooper, Generaldirektor von FuelsEurope, bei der Vorstellung der „Vision 2050“ in Sofia. „Mit treibhausgasarmen Kraftstoffen besteht die Chance, deren CO2-Emissionen dauerhaft zu senken.“ Damit die Vision Realität werde, müsse sie Teil der europäischen Industrie- und Technologiestrategie werden. Cooper: „Wir benötigen einen verlässlichen politischen Rahmen, um Investoren Stabilität für die kommenden 15 bis 20 Jahre zu geben.“
Chance für deutsche Industrie
„Die Vision 2050 ist eine große Chance für die deutsche und europäische Industrie“, sagte MWV-Hauptgeschäftsführer Christian Küchen. In Deutschland gebe es bereits vielversprechende Ansätze für eine treibhausgasarme Raffinerie-Produktion. „So haben erste Raffinerien mit der Herstellung von grünem Wasserstoff aus Ökostrom begonnen, eine Schlüsseltechnologie zum Erreichen der globalen Klimaziele.“ Damit können die Emissionen bei der Herstellung von Kraft- und Brennstoffen reduziert werden. „Technologien zur Herstellung treibhausgasneutraler flüssiger Energieträger für Verkehr, Wärme und chemische Industrie sind darüber hinaus eine bedeutende Exportchance für die deutsche Wirtschaft.“
Der Koalitionsvertrag bietet nach Einschätzung des MWV für die Umsetzung der neuen Strategie gute Anknüpfungspunkte. Das betrifft etwa die Förderung von „grünem“ Wasserstoff und synthetischer Kraftstoffe durch den Bund.