Der Biogasanlagenhersteller MT-Energie aus Zeven will seinen Geschäftsbetrieb zunächst fortführen. Das gelte auch für die MT-Biomethan GmbH, teilt das Unternehmen mit. Damit seien auch Löhne und Gehälter der 350 Mitarbeiter von MT-Energie sowie der 60 Mitarbeiter von MT-Biomethan gesichert. Beide Gesellschaften hatten am 8. Oktober Insolvenz angemeldet.
Die Insolvenz eines der führenden deutschen Biogasanlagenherstellers wird in der Branche als eine weitere Auswirkung der radikalen Änderung bei der Biogasförderung in Deutschland gewertet. Bereits im Jahr 2012 hatte die Bundesregierung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Förderung für Biogasanlagen massiv reduziert, der Zubau von neuen Anlagen brach um mehr als 80 % ein.
Wie in der Solarbranche auch mussten sich die Hersteller nach zwei Boomjahren schnell auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen – bei einem derart schnell gewachsenen Unternehmen wie MT Energie so gut wie unmöglich. Innerhalb von zehn Jahren entwickelte sich die Firma vom Zwei-Mann-Ingenieurbüro zum weltweit agierenden Hersteller mit fast 600 Mitarbeitern.
Wegen starker Umsatzeinbrüche wechselte die Firma bereits 2013 die komplette Geschäftsführung aus. Auch eine strategische Partnerschaft mit dem Weltkonzern Big Dutchman, der sich zu 5 % an MT-Energie beteiligte, konnte das Auslandsgeschäft nicht ausreichend ankurbeln, um die Umsatzeinbrüche im Inland zu kompensieren. Zudem soll es Fehler im Personalmanagement gegeben haben, berichten Marktbeobachter.