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Nachhaltigkeit: Wie Mensch und Natur von Windenergie profitieren

Anlässlich der deutschen Nachhaltigkeitswoche zeigen drei Vorzeige-Windparks aus Schleswig-Holstein, wie gute Ausgleichsmaßnahmen dem Naturschutz dienen können.

Lesezeit: 4 Minuten

Am 20. September 2021 beginnen die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Drei schleswig-holsteinische Windparks engagieren sich durch ihre Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen besonders im Bereich Naturschutz. Das geht aus einer Auswertung der Fachagentur Windenergie hervor. Die Fachagentur will damit zeigen, welche nachhaltig positiven Auswirkungen diese Maßnahmen für Mensch, Natur und Landschaft haben können. Denn bundesweit sorgen Windenergie-Projekte für eine erhebliche Anzahl an Naturschutzmaßnahmen als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen für den Bau von Windparks. Das Engagement der Windmüller geht dabei häufig über das gesetzlich Vorgeschriebene hinaus. Davon profitieren vor Ort ganz konkret Fischotter und Haselmaus sowie Wildtiere und Amphibien.

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Im Landkreis Ostholstein drehen sich im Windpark Schönwalde-Altenkrempe seit 2017 fünf Windenergieanlagen mit zusammen 17 Megawatt Leistung. Als Ausgleichsmaßnahmen setzten die Betreiber verschiedene Maßnahmen um. Unter anderem errichteten sie Knick-Ersatzhabitate für die geschützte Haselmaus und andere Tierarten. Außerdem werteten die Betreiber einen 600 Meter langen Teilabschnitt der „Kremper Au“ für den Natur- und Landschaftsschutz ökologisch auf. Diese Maßnahmen unterstützen die Entwicklung von Biotopen und Habitaten wie Röhrichten und Hochstaudensäumen. Von dem umgesetzten Vorhaben profitieren der streng geschützte Fischotter sowie verschiedene Fischarten.

Ruhe für Natur und Menschen

Bürger und Landwirte errichteten 2017 im Landkreis Segeberg den Windpark Neuengörs-Weede. Als Ausgleichsmaßnahme legten die Betreiber unter anderem auf einer Länge von 4.800 Metern extensiv bewirtschaftete Uferrandstreifen entlang offener Bachläufe an. Mehrere Schutzgüter profitieren laut Fachagentur Windenergie dadurch: So gewinnt der Wildtierschutz zusätzliche Räume in einer Region mit intensivem Ackerbau. Durch die Umgestaltung setzen die Betreiber Naturschutz- und hochrangige Wasserschutzziele um. Mithilfe weiterer Maßnahmen erreichten sie eine erhöhte Sauerstoffanreicherung im Gewässer und schufen eine größere Schutz- und Ruhezone mit Wasserstelle. Auf eigene Kosten und als zusätzliche, freiwillige Maßnahme legen die Landeigentümer im Windpark jährlich insektenfreundliche Blühwiesen auf über 40.000 m² an. Neben der Natur profitieren auch die Menschen: Während der Windparkplanung errichteten die Betreiber einen neuen Knickwall. Dadurch reduziert sich für die Anwohner der Autolärm von der nahegelegenen Autobahn und erhöhte auch die Akzeptanz der Bürger gegenüber der Windenergie.

Eigenen Verein für Naturschutz gegründet

Direkt an der deutsch-dänischen Grenze realisierten die Bürger aus beiden Ländern 2009 den grenzüberschreitenden Windpark Grenzstrom-Vindtved. Dieser besteht aus insgesamt sieben Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 27,2 Megawatt. In Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde erwarb der Windpark 22 Hektar Fläche als Ausgleich für die Eingriffe in die Lebensräume von Amphibien und Wiesenvögeln. Die Betreiber gründeten sogar den gemeinnützigen Trägerverein „Naturengagement Bürgerwindparks Nordfriesland“. Dieser entwickelte ein besonders naturfreundliches Konzept für die Bewirtschaftung. Inzwischen kaufte der Verein für weitere Windenergievorhaben zusätzliche 80 Hektar als Amphibien- und Wiesenvogelschutzflächen dazu. Die Flächen bewirtschaften die Betreiber naturnah. Neu angelegte Grabenprofile erleichtern verschiedenen Wasser- und Wiesenvögeln sowie unterschiedlichen Amphibien den Zugang zum Habitat. Gleichzeitig legten die Betreiber kleine, seichte Gewässer an. Insgesamt schufen sie ein zusammenhängendes, mosaikartiges Biotop aus Naturschutzflächen, gewöhnlichen Weiden und kleinen Ackerflächen. Die Flächen werden regelmäßig überprüft, die Gräben gepflegt, Wasserstände reguliert und die schonende Beweidung überwacht und angepasst. Der Verein stellt die Pflege und Verwaltung der Fläche sicher, um ein möglichst zusammenhängendes Naturschutzprojekt aus den einzelnen Ausgleichsmaßnahmen zu formen.

Warum Ausgleich nötig ist

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz müssen nicht vermeidbare erhebliche Beeinträchtigungen durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen kompensiert werden. Sind solche Maßnahmen nicht möglich, muss der Ersatz in Geld erfolgen. Windenergieanlagen greifen in das Natur- und Landschaftsbild ein. Windmüller kompensieren dies entweder durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschafts­pflege, auch genannt Ausgleichs­maßnahmen. Oder als sogenannte Ersatzmaßnahme in sonstiger Weise. Der Ausgleich hat dabei Priorität vor Ersatzmaßnahmen. Beispiele aus ganz Deutschland sind auf der Website der Fachagentur zu finden: https://ae-beispiele.fachagentur-windenergie.de/uebersicht-ae-massnahmen/

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