Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) hat die Verbrennung von Holz- bzw. Biomassebrennstoffen in handbeschickten Holzöfen, wie z. B. freistehenden Raumheizern, Kamineinsätzen, Holzherden, Speicheröfen und Grundöfen, verbessert.
Das neue Regelsystem ist inzwischen europaweit bei mehreren Unternehmen in Serienprodukten zur Anwendung gekommen. Es basiert auf Messwerten zu Temperatur und Sauerstoffkonzentration im Feuerraum, informiert die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR).
Als Partner des Fraunhofer IBP waren die Sabo Elektronik GmbH, die Ofenhersteller Wodtke, Hase sowie die Firma Kutzner + Weber an der Entwicklung beteiligt.
Praxistests erfolgreich
Damit die neue Technik als "marktreif" zugelassen werden konnte, waren reale Messungen über eine komplette Heizperiode erforderlich, so die FNR weiter. Dabei konnte das Regelsystem an typisches Nutzerverhalten in Anheiz-, Nachlege- und Ausbrandphase „angelernt“ und weiter verbessert werden, so dass auch in schwierigen Betriebszuständen sehr gute Regelungsergebnisse erreicht werden., heißt es.
Die aufgrund der Messdatengrundlage auch als „T2O2-Regelung“ bezeichnete Verbrennungsregelung wurde in verschiedene Praxisanlagen integriert und von den Kaminofenherstellern erfolgreich dauererprobt. Mit positiv abgeschlossener Risikoanalyse gemäß Maschinenrichtlinie 2006/42/EG stand einer bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) für die mit dem Regelsystem ausgestatteten raumluftunabhängigen Holzöfen nichts im Wege.
Effizienz und Leistung per App ablesbar
Die T2O2-Regelung ermöglicht nicht nur eine emissionsarme und hocheffiziente Verbrennung durch bedarfsgerechte Verbrennungsluftzufuhr, sondern informiert den Bediener gleichzeitig aus ökologischer und ökonomischer Perspektive per Smartphone-App über die sachgemäße Bedienung und Betriebsweise des Ofens.
Smartphone-App bzw. integrierte LED-Ampel zeigen den Betriebszustand an, geben Hinweise zum Anheizen und zum optimalen Zeitpunkt für das Nachlegen von Brennholz oder warnen, falls ein technischer Defekt vorliegt. Dies schult das technische Verständnis der Nutzer, die ihre Feuerungsstätten in der Folge stetig besser bedienen. Studien zeigen, dass das Nutzerverhalten bei der Minderung von Emissionen eine maßgebliche Rolle spielt.
Technik mit Zukunft
Sabo, Wodtke und Hase sowie Kutzner + Weber haben die innovative Regelung bereits in Serienprodukte integriert oder stehen kurz davor. Weitere Unternehmen konnten von dieser Entwicklung profitieren und haben die T2O2-Regelung zur Erfüllung der hohen Anforderungen des Blauen Engels „Kaminofen für Holz“ ebenfalls übernommen.
Die Firma AMA Innovation und Manufacturing GmbH, eine Ausgründung der Fraunhofer-Gesellschaft, wird Feuerungsanlagenhersteller bei der Umsetzung dieser innovativen Regelungstechnik sowie bei technischen Maßnahmen, die für die Erfüllung von Emissionsanforderungen erforderlich sind, unterstützen.