Das Internationale Institut für Wald und Holz Nordrhein-Westfalen in Münster hat ein Nachhaltigkeitszertifikat beim Anpflanzen von Pappeln und anderen schnell wachsenden Hölzern auf landwirtschaftlichen Flächen entwickelt. Das teilte die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die das Projekt finanziell unterstützte, in der vergangenen Woche mit.
Es soll ein nachhaltiges, umwelt- und klimafreundliches Anlegen, Bewirtschaften und Beernten der Flächen regeln. Als ökologischen Vorteil von Agrarholz im Vergleich zum Mais- und Rapsanbau nannte Institutsleiter Prof. Andreas Schulte die lange Bodenruhe sowie den geringeren Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Flächenbesitzer können sich laut DBU seit Anfang des Jahres ihre Kurzumtriebsplantagen zertifizieren lassen. Das Siegel gilt für fünf Jahre. In dieser Zeit werde der Betrieb mindestens zweimal kontrolliert, heißt es weiter. Anschließend könne das Zertifikat nach erneuter Prüfung um fünf Jahre verlängert werden.
Im Kriterienkatalog wird unter anderem darauf hingewiesen, beim Anlegen und Bewirtschaften von Agrarholzflächen den Natur- und Wasserhaushalt, die biologische Vielfalt und das Landschaftsbild nicht zu beeinträchtigen. Obendrein sollten auch großflächige Monokulturen vermieden werden, um die Lebensraumvielfalt zu erhöhen und das Risiko für Schädlinge und Krankheitsbefall zu senken. Damit der Wasserabfluss gewährleistet bleibe, dürften Böden in hochwassergefährdeten Gebieten nicht für den Anbau genutzt werden. Die Kriterien wurden den Angaben zufolge in fünf Praxistests in Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern erprobt.