Die Naturstrom AG hat in Rottenbach ihr neuestes Ökostrom-Projekt in Betrieb genommen. Nahe der bayerisch-thüringischen Landesgrenze erzeugen fast 35.000 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von gut 13 Megawatt (MW) Strom. Die beidseitig der Autobahn A73 erbaute Freiflächenanlage ist damit das bislang größte Solarprojekt unter den über 300 Öko-Kraftwerken des Unternehmens und erzeugt jährlich rund 14,2 Millionen Kilowattstunden Solarstrom.
Ein Teil der Anlage ohne EEG-Förderung gebaut
Besonders sei nach Unternehmensangabe auch die in mehrere Teile untergliederte Vermarktung der Energie: Naturstrom hat 3,2 MWp Solarleistung errichtet, die keine EEG-Vergütung erhalten und deren Bau und Betrieb sich direkt über den Verkauf des produzierten Stroms an die eigenen Kunden refinanziert. Der Öko-Energieversorger integriert dafür diesen Sonnenstrom ins eigene Beschaffungsportfolio. „Photovoltaik in großen Parks ist inzwischen zur günstigsten Stromerzeugungsform geworden – nicht nur rund um den Äquator, sondern auch hier in Deutschland. Die weitere klimaschonende Umgestaltung der Energieversorgung ist damit nicht nur aus Nachhaltigkeitsgründen geboten, sondern auch die ökonomisch vernünftige Variante“, ordnet Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG, die Marktentwicklung der letzten Jahre ein.
Weitere gut 9 MW des Solarparks hat Naturstrom nach einem Zuschlag in den EEG-Ausschreibungen in einem Korridor mit einem Abstand von 110 Metern von der Autobahn errichtet, diese erhalten also eine Marktprämien-Vergütung abhängig vom Börsenpreis. Bereits 2018 hatte der Öko-Energieversorger in einem ersten Bauabschnitt 0,7 MW errichtet, die eine feste Einspeisevergütung über das EEG erhalten.
Meilenstein für die Energiewende
Mit dem marktbasierten Vertrieb des Solarstroms und der Lieferung an die eigenen Kunden sei der Solarpark Rottenbach beispielgebend – nicht nur für die Entwicklung bei Naturstrom selbst, wie Banning erläutert: „Das EEG, das gerade Anfang des Monats Jubiläum gefeiert hat, war die Grundlage für die Entwicklung der Energiewende und wird in reformierter Form auch weiter ein entscheidender Treiber für den Erneuerbaren-Ausbau bleiben müssen. Dass sich wie bei unserem Solarpark Rottenbach inzwischen aber die ersten Projekte ganz ohne EEG-Vergütung rechnen, ist für uns wie für die ganze Energiewende ein Meilenstein.“