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Kreis Unna

„Ofen-Führerschein“ für Kaminbesitzer sorgt für Unbehagen

Weil die Behörde vermutet, dass ihre Bürger die Kaminöfen falsch bedienen und so das Klima schädigen, bietet der Kreis Unna nun einen Lehrgang an.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Kreis Unna bietet Kaminbesitzern einen kostenlosen Lehrgang für einen Ofen-Führerschein an. 700 von ursprünglich 1.000 Plätzen sind noch frei.

In einem etwa 90-minütigen Online-Kurs lernen Ofenbesitzer das richtige Heizen mit Holz. Durch die Vermittlung von bewährten Techniken und praktischem Wissen wird den Teilnehmenden vermittelt, wie sie ihre Öfen effizienter betreiben, dadurch einen positiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten und gleichzeitig ihren Reinigungsaufwand deutlich reduzieren, schreibt der Kreis Unna auf seiner Homepage.

Der Kurs kann jederzeit begonnen, unterbrochen und später fortgesetzt werden. Am Ende gibt es einen kurzen Test. Wer den besteht, bekommt den Ofenführerschein, ein personalisiertes Umweltzertifikat.

30 % weniger Holz einsetzen

Das richtige Heizen mit Holz schont dabei nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. „Eine Umfrage unter unseren Kurs-Absolventen hat ergeben, dass sie dank ihres neu erworbenen Wissens nun im Schnitt rund 30 % ihres Brennholzverbrauches einsparen“, berichtet Max Kummrow, Gründer und Geschäftsführer der Ofenakademie. „Zudem konnten wir feststellen, dass selbst die Kursteilnehmenden, die bereits seit vielen Jahren ihren Ofen betreiben, noch immer neue Erkenntnisse aus dem Kurs gewinnen konnten - wie beispielsweise die Technik, das Kaminfeuer von oben anzuzünden.“

Wer im Kreis Unna wohnt und den Ofenführerschein kostenlos absolvieren will, kann hier einen Zugangscode anfordern: https://www.ofenakademie.de/kreis-unna. Doch schnell sein lohnt sich, die Plätze sind limitiert. Wer eigenverantwortlich etwas für den Klimaschutz tun will, kann den Ofenführerschein auch direkt auf www.ofenakademie.de erwerben.

Kritik: Wird hier heimlich eine neue Bevormundung eingeführt?

Die Teilnahme ist zwar kostenlos für die Interessenten und für alle freiwillig, die Kommune kostet die Aktion jedoch 15.000 € aus dem Klimaschutzsäckchen. Beobachter stören sich hingegen vielmehr an dem Angebot selbst, wird doch hier unterstellt, dass die Ofenbesitzer falsch heizen bzw. den Kamin offenbar nicht bedienen können und so die Luft verschmutzen.

Mischt sich der Staat also demnächst noch weiter in das Thema Heizen mit Holz ein? Bekanntlich sorgt ja schon die Filterpflicht ab 2025 dafür, dass viele alte Kaminöfen ihre Zulassung verlieren und damit unbrauchbar werden.

Der Begriff „Ofen-Führerschein“ vermittelt jedenfalls einen unschönen Beigeschmack, dass man irgendwann auch hier sich zu einer kundigen Person fortbilden lassen muss, um einen Ofen kaufen oder bedienen zu können. So weit ist es aber zum Glück lange nicht, der Kreis Unna will das Angebot als freiwillige Fortbildung verstanden wissen.  

„Es wird immer irrer“, kommentiert dagegen das Portal „blackout-news.de“. Immer mehr Kommunen würden solche Schulungen anbieten. Bei allen sinnvollen Inhalten sei die Frage aber berechtigt, ob man sowas überhaupt braucht. „Wird hier unterschwellig der Druck aufgebaut, dass man sich als Kaminbesitzer in der Pflicht sieht, an einer solchen Schulung teilzunehmen, um gesellschaftlich auf der sicheren Seite zu stehen?“, fragt das Portal.

Viele Kaminbesitzer wüssten doch bereits, wie sie ihren Ofen sicher betreiben. Sie haben jahrelange Erfahrung und sehen keinen Bedarf für eine offizielle Schulung. „Es entsteht der Eindruck, dass hier eine bürokratische Lösung für ein Problem gesucht wird, das nur bei wenigen tatsächlich besteht. Wer unsachgemäß heizt, hat oft andere Probleme – eine kostenlose Schulung könnte hier wenig ändern, wenn das Grundbewusstsein für Umwelt und Sicherheit nicht vorhanden ist“, so blackout-news.de.

Fazit: Der Ofenführerschein mag gut gemeint sein und ist definitiv freiwillig – dennoch hinterlässt die Initiative einen faden Beigeschmack.

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