Das Blockheizkraftwerk (BHKW), der Substrateintrag und die Rührtechnik sind die Hauptstromverbraucher in einer Biogasanlage. Eine pauschale Aussage ist aber kaum möglich, der Verbrauch hängt stark vom jeweiligen Anlagenkonzept und dem Substratmix ab. Das ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Das Projekt haben das Beratungsnetzwerk C.A.R.M.E.N. e.V. aus Straubing zusammen mit der TH Ingolstadt und der FH Münster und weiteren Partnern durchgeführt.
Eigenstromverbrauch hängt vom Anlagentyp ab
„Wir haben einen hohen Stromverbrauch bei einer Anlage mit Biomethanaufbereitung und sehr wenig bei einer Güllekleinanlage festgestellt“, sagt Victoria Grüner von der Abteilung Biogas und Landwirtschaft des Forschungsteams um Dr. Elmar Brügging an der FH Münster.
Anhand der Ergebnisse haben die Projektbeteiligten Maßnahmen abgeleitet, um den Stromverbrauch zu senken:
- Generalüberholung am BHKW etwa alle 40.000 Stunden, um den Wirkungsgrad zu steigern,
- Anpassung des Substratmixes, um den Rührbedarf zu senken: Einer hoher TS-Gehalt im Fermenter sorgt für höheren Eigenstrombedarf,
- Nachrüstung von Frequenzumrichtern zur Drehzahlregelung an den Rührwerken,
- Einsatz von Langsamläufern bei pastösen oder viskosen Substraten,
- Überprüfung des Substrateintrags: Anzahl und Länge der Förderschnecken bzw. Pumpstrecken sowie Stromverbrauch bei der Substrataufbereitung bzw. Einbringung: Gibt es Alternativen?
Leitfaden für den Weiterbetrieb
Weitere Informationen zur Effizienzsteigerung und zu neuen Geschäftsmodellen können Sie in dem kostenlosen Leitfaden „Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergehen?“ nachlesen, den die Technische Hochschule Ingolstadt mit der FH Münster und C.A.R.M.E.N. veröffentlicht haben. Er ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Sie finden ihn unter www.carmen-ev.de