In vielen Biogasanlagen gibt es Holzbalkenkonstruktionen auf den Fermentern. Diese Technik setzen die Anlagenhersteller seit über 30 Jahren ein. Die Holzbalken haben sich u.a. deswegen bewährt, weil auf ihnen Schwefelbakterien siedeln, die für die biologische Entschwefelung des Biogases sorgen.
Allerdings können die Balken brechen, wie einige Schadensfälle der letzten Jahre zeigen. Eine Ursache kann sein, wenn die Balken sehr viel Wasser aufgenommen haben und das Gewicht des abgelagerten Schwefels nicht mehr tragen können. Genauso kann das Holz aufgrund von biochemischen Prozessen geschädigt sein, z.B. durch Säureeinwirkung infolge des Entschwefelungsprozesses in Biogasbehältern.
Um Personenschäden und lange Betriebsausfälle von Biogasanlagen zu vermeiden, sollten diese Holzbalken regelmäßig überprüft werden. Hierzu hat der Fachverband Biogas mit Sachverständigen, Prüfingenieuren, Statikern, Wissenschaftlern, Behörden- und Industrievertretern eine Arbeitsgruppe zur „Überprüfung von Holzdeckenkonstruktionen in Biogasanlagen“ eingerichtet. Diese lehnt regelmäßige Prüfungen in festen Zeiträumen ab. „Denn eine Fermenter- bzw. Behälteröffnung führt zu einer erhöhten Gefährdung“, erklärt Manuel Maciejczyk, Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas und Leiter der Arbeitsgruppe.
Zielführender sollen praxistaugliche Handlungsempfehlungen sein, die die Arbeitsgruppe jetzt erarbeitet hat. Diese sieht regelmäßige Sichtprüfungen vor, um Veränderungen an der Standsicherheit der Balken zu entdecken. Auch sollte die Holzkonstruktion vor einer Begehung standardmäßig geprüft werden. Das kann z.B. bei Wartungsarbeiten am Rührwerk oder den Gasspeicherfolien der Fall sein.
In der zehnseitigen Handlungsempfehlung beschreibt die Arbeitsgruppe, wie diese Sicht- und Belastungsprüfungen im Detail ablaufen sollten. Sie können diese hier kostenlos abrufen.