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Solar: Das dicke Ende kommt noch

Es war ein goldener Oktober für die Photovoltaik: Rund 18 Gigawatt Sonnenstrom gelangten an einigen der sonnigen Herbsttage ins deutsche Stromnetz. Doch viele Anlagenbetreiber könnten in den kommenden Jahren eine böse Überraschung erleben. Ein Kommentar von Hinrich Neumann, freier Journalist.

Lesezeit: 2 Minuten

Es war ein goldener Oktober für die Photovoltaik: Rund 18 Gigawatt Solarstromleistung gelangten an einigen der sonnigen Herbsttage ins deutsche Stromnetz. An diesen Tagen war die Photovoltaik mittags für wenige Stunden die wichtigste Stromquelle überhaupt, noch vor Braunkohle, Kernkraft und Windenergie. Ein toller Erfolg. Denn jahrelang zweifelten Kritiker der erneuerbaren Energien, ob die Photovoltaik überhaupt irgendwann einmal nennenswerte Beiträge für die Stromversorgung leisten kann.


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Doch der Erfolg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kraftwerksleistung keineswegs für die nächsten Jahre sicher ist. Denn es wird immer weniger neu dazu gebaut. Und immer häufiger bemerken Landwirte nachlassende Leistungen bei Solarstromanlagen. Die Hersteller hatten zwar oft langjährige Leistungsgarantien versprochen. Doch viele der Firmen sind vom Markt verschwunden, ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren von ehemals 1500 auf 500 geschrumpft. Oder die Firmen werden von ausländischen Investoren übernommen – wie jetzt erst die Solarstrom AG durch die chinesische Shunfeng-Gruppe. Garantien sind damit das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind. Und die Installateure als Verkäufer der Anlagen stehen zwar in der Pflicht,  reden sich aber oft heraus, weil sie für die Qualitätsmängel der Module nichts könnten. Lange Rechtsstreitigkeiten sind die Folge.


Dabei zeigen nicht nur die Module einiger Hersteller Schwachstellen. Auch war die Installation in den Boomjahren von 2009 bis 2012 nicht immer fachgerecht. Wie viele Fälle aus der Praxis zeigen, sind Kabel, Montagegestelle, Wechselrichter und andere Bauteile falsch ausgelegt und installiert worden. Dienstleister, die Anlagen professionell mit Drohnen oder mobilen Laboren kontrollieren, haben alle Hände voll zu tun und sehen in den nächsten Jahren eine richtige Reklamationswelle auf uns zurollen. Daher ist jedem Solarstrom-Erzeuger anzuraten, die Anlage rechtzeitig überprüfen zu lassen, um Mängel noch in der Gewährleistungsfrist zu erkennen.


Gleichzeitig darf der Gesetzgeber die Erzeuger nicht allein lassen. Es muss endlich Klarheit über die Höhe der Vergütung für gebrauchte Module herrschen, die der Landwirt nachrüsten will, wenn es den Hersteller der ursprünglichen Anlage nicht mehr gibt. Auch muss sich die landwirtschaftliche Beratung stärker mit dem Thema „Reklamation“ beschäftigen, um den Landwirten schnell helfen zu können. Denn die Photovoltaik ist keinesfalls die arbeitsarme Gelddruckmaschine, als die sie einst verkauft wurde.

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