In der letzten Solarausschreibung des Jahres 2019 wurden 346 Gebote mit einem Leistungsumfang von 1.344 MW abgegeben. Damit war die ausgeschriebene Menge von 500 MW deutlich überzeichnet. Insgesamt vergab die Bundesnetzagentur Zuschläge für 121 Gebote mit einer zu errichtenden Anlagenleistung von 501 MW.
Der größte Anteil der Zuschlagsmenge ging an Bieter in Bayern (42 Zuschläge mit 148 MW). Mit deutlichem Abstand folgten Mecklenburg-Vorpommern (10 Zuschläge mit 80 MW) und Schleswig-Holstein (6 Zuschläge mit 49 MW).
Zuschlagswerte ab 4,70 ct/kWh
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte lagen zwischen 4,70 ct/kWh und 6,20 ct/kWh (Vorrunde 4,59 bis 5,20 ct/kWh). Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug in diesem Verfahren 5,68 ct/kWh und ist im Vergleich zur Vorrunde angestiegen (Vorrunde 4,90 ct/kWh).
In dieser Ausschreibungsrunde mussten 76 Gebote mit 235 MW Gebotsmenge aufgrund von Formfehlern ausgeschlossen werden. Im Vergleich zu den Vorrunden beklagt die Bundesnetzagentur einen deutlichen Rückgang bei der Sorgfalt der Bieter. Insbesondere Fehler in den ausgefüllten Formularen wie falsche Anschriften, fehlerhafte Ausdrucke und nicht ausgefüllte Felder seien vermeidbar.
Branche fordert mehr politischen Rückenwind
Die Ausschreibungsergebnisse zeigen laut Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW) eine hohe Investitionsbereitschaft und eine große Akzeptanz bei niedrigen Kosten. Bedauerlich sei, dass nur jeder dritte Bieter einen Zuschlag erhalten hat, beklagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Das können wir uns angesichts des rasanten Klimawandels nicht mehr leisten. Zur Einhaltung der Klimaziele und zur Vermeidung von Strom-Erzeugungslücken muss das Ausbautempo der Photovoltaik gegenüber 2019 verdreifacht werden.“
Körnig appelliert an die Bundesregierung, die Beschlüsse zum beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und zum Abbau von Marktbarrieren vom Herbst letzten Jahres bei der Solarenergie nunmehr unverzüglich gesetzgeberisch umzusetzen und diesen schnell weitere Schritte folgen zu lassen.