Bei der Planung einer Agri-Photovoltaik-Anlage (Agri-PV) gibt es mehrere Strategien:
- Die Anlage wird auf dem Acker installiert. Dann überlegt der Landwirt, wie er die Fläche darunter mit welchen Früchten am besten nutzen kann. Bestimmte Pflanzen wie Kartoffeln oder Gemüse profitieren von der geringeren Einstrahlung unter den Modulen. In dem mehrjährigen Versuchsprojekt „APV RESOLA“ (agri-pv.org) haben die Wissenschaftler eine Reihe von Früchten identifiziert, die von der Beschattung profitieren.
- Die Anlage wird in Reihen neben der Fläche installiert. Landwirte können dann zwischen den Reihen wirtschaften. Häufig sieht man diese Anlagen im Grünland. Möglich sind aber auch z.B. spezielle „Solarbäume“ in Reihen neben Feldwegen oder Flächen.
- Die Agri-Photovoltaik-Anlage ersetzt im Obst- oder Weinbau herkömmliche Schutzsysteme wie Hagelschutznetze oder Gewächshausdächer. Dabei schützen die Module z.B. Beeren- oder Kernobst vor Regen, Hagel oder zum Teil auch vor Frost.
Forschungsergebnisse zum Pflanzenertrag
Im Projekt „APV RESOLA“ lag der Ertrag der landwirtschaftlichen Früchte im Durchschnitt bei über 80 % im Vergleich zum herkömmlichen Anbau. Auch die Photovoltaikanlage produzierte über 80 % im Vergleich zu einem klassischen Solarpark. „Beides zusammen führt aber zu einer wesentlich höheren Flächeneffizienz, als wenn man Ackerbau und Solarstromproduktion nebeneinander auf zwei verschiedenen Flächen betreibt“, fasst Max Trommsdorff, Agri-PV-Experte beim Fraunhofer ISE, zusammen.
Möglich ist auch ein Regenwassermanagement: Die Anlagen lassen sich so gestalten, dass das Regenwasser in Rinnen oder ähnlichem aufgefangen und unterirdisch in Behältern oder Becken gespeichert wird. „In Gebieten mit ungünstiger Niederschlagsverteilung, wenig Regen oder bei zunehmenden Starkregenfällen hilft das, die Pflanzen zu schützen und eine gezielte Bewässerung möglich zu machen“, sagt Trommsdorff.
Weitere Informationen: https://agri-pv.org/de/