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Stimmen zur Zukunft von Biogas: Unterstützung, Ängste und Kritik

Fast täglich melden sich Leser zu unseren Meldungen über die Zukunftsängste der Biogasbranche. Darunter sind auch Kritiker.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Biogasbranche steht mit dem Rücken an der Wand. Viele Betreiber würden nach Auslaufen der 20-jährigen Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiter Strom und Wärme produzieren. Aber das Ausschreibungsvolumen ist für die Vielzahl an Anlagen, die sich um eine zehnjährige Verlängerung der EEG-Vergütung bemühen, viel zu klein. Ein anderer Weg wäre der Umstieg auf die Biomethanproduktion. Aber auch hier gibt es viele Hürden und unklare Zukunftsaussichten – nicht zuletzt durch den Preisverfall der THG-Quote aufgrund von Betrugsfällen bei Klimaschutzprojekten oder der Fokussierung der Bundesregierung auf Wasserstoff. Das zeigen viele unserer kürzlich veröffentlichten Meldungen.

Unsere Leser reagieren unterschiedlich auf die Situation. Viele betroffene Biogasanlagenbetreiber, aber auch solidarische Landwirte machen ihrem Unmut Luft und führen viele Vorteile an, die die Biogasproduktion für die gesicherte Stromversorgung, die Wärmelieferung vor Ort, die Preisstabilität landwirtschaftlicher Rohstoffe oder die flankierende Einkommensalternative zur Tierhaltung bietet. Doch es gibt auch kritische Stimmen, die eine Überförderung und hohe Pachtpreise beklagen.

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"Der Bundesregierung fehlt ein Plan"

  • „Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, wird billig Strom erzeugt, aber zum Teil so viel, dass fürs Einspeisen ein Entgelt gezahlt werden muss. Aber was ist, wenn kein Wind geht bzw. die Sonne nicht scheint? Könnten hier nicht Biogasanlagen und Biomethanerzeugung Teil einer Lösung sein? Hat die Regierung hier überhaupt einen Plan? Biogaserzeugung passt anscheinend nicht in die Parteiideologie der grünen Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerien, sodass hier Sinnvolles unterbleibt bzw. topediert wird.“ (Wilfried Maser)

  • Bestehende kleine Gaskraftwerke sogar mit Wärmenetz lässt man sterben und große neue Gaskraftwerke baut man und kassiert die Bevölkerung ab?“ (Jürgen Schnaidt)

  • „Immer dieser Vergleich, dass Biogasstrom teurer sei als Wind und PV: Biogasstrom ist eine regelbare Ausgleichsenergie, die die dauerhafte Nutzung von Wind und PV-Strom erst möglich macht. Und daher müssen die Kosten von Biogasstrom mit den regelbaren erneuerbaren Energien verglichen werden, und dann reden wir über grünem Wasserstoff, dessen Kosten noch nie konkret genannt wurden, weil sie keiner kennt, oder Batterie-Strom. Und im Vergleich dazu steht Biogas sehr gut dar, vor allem, wenn es konsequent mit Reststoffen aus der Landwirtschaft erzeugt wird. Das Konzept Biogas ist nicht besser oder teurer als Windstrom, es gehört zusammen betrachtet.“ (Jens Geveke)

  • „Die Überschrift sagt ja schon alles: Warum hört die Politik nicht auf uns? Na das ist doch ganz einfach: Auf die Biogaser und deren vernünftigen Argumente zu hören, hätte ja etwas mit Vernunft zu tun. Und mit Vernunft hat ja die Ampel nix am Hut.“ (Karl Bohner)

  • „Die (bisherige) politische Entscheidung ist nicht nachvollziehbar. Eine nachvollziehbare Begründung fehlt aufgrund der politischen Ideologie.“ (Gerhard Meier).

  • „Warum findet Biogas trotz seiner nachweislich zahlreichen Vorteile so wenig Beachtung in der energiepolitischen Planung in Berlin? Diese Frage lässt sich eigentlich ganz einfach beantworten. Biogas –und damit Energie – kann so ziemlich jeder erzeugen. Damit ist das Monopol und die Machtstellung der vier großen Energiekonzerne passé. Das darf aber nicht sein, also muss die Politik dagegenhalten.“ (Stefan Lehr)

Verschiedene Lösungen für Biogasbranche

  • „Die allermeisten Biogasanlagen gibt es alleine aus dem Grund, dass politisch in den Markt eingegriffen wurde, nämlich durch die Einführung der EEG-Förderung. Deutschland hat jetzt schon zu hohe Strompreise, PV und Windkraft sind deutlich günstiger. Das Argument, dass Biogasanlagen im Gegensatz dazu flexibel Strom liefern können, scheint der Markt nicht ausreichend zu honorieren. Zum Gelingen der Energiewende tragen realistischere, höhere CO₂-Preise bei. Dies würde auch die Produktion von mineralischem N-Dünger betreffen und verteuern. Biogasanlagen würden dann nicht nur durch die Stromproduktion interessant, sondern auch durch den Umstand, dass der im Prozess entstehende Gärrest ein wertvoller Dünger mit relativ hohen Anteilen direkt pflanzenverfügbaren Stickstoffs ist.“ (Philipp Dürnig)

  • „Biogasanlagen haben nicht für die Ewigkeit ein Anrecht auf Förderung, 20 Jahre sind genug. Es könnte sinnvoll sein, sie im Sommer abzuschalten, dafür im Winter eine höhere Vergütung zu zahlen.“ (Christian Mau)

Kritik an Biogas: Pachtpreise und Humusbilanz

  • „Biogasanlagen den Flächenpachtpreis am meisten beeinflusst, in der Hoffnung, sie werden ewig vom Staat von der Markwirtschaft herausgehalten. Das geht aber auf Dauer nicht, wenn auf der anderen Seite die übrige Agrarwirtschaft europaweit immer mehr in das marktwirtschaftliche System überführt wird.“ (Alfred Schlegel)

  • „Biogas ist volkswirtschaftlicher Unsinn. Strom aus Biogas ist zu teuer. Der Boden leidet, weil die Humusbilanz nicht stimmt. Von einer Kreislaufwirtschaft kann keine Rede sein. Hier wurden unsinnige Strukturen aufgebaut. Substrate und Gülle werden mit viel Aufwand durch die Gegend gefahren. Einige haben damit viel Geld verdient und die Pachtpreise kaputt gemacht. Futter für Tiere wurde dadurch teuer. Wärmenetze sind nur rentabel, wenn der Staat viel Geld für die Netze bezahlt." (H. Günter Perlberg)

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