Die gesundheitlichen Risiken, die von Windparks ausgehen, sind als gering einzuschätzen. Problematische, gesundheitliche Risiken wie Eis- und Schattenwurf oder der von Lichtblitzen verusachte Stroboskopeffekt ist mithilfe technisch-baulicher Lösungen fast vollständig beseitigt. Zu diesem Schluss kommt das Umweltbundesamt (UBA) in seiner Studie „Mögliche gesundheitliche Effekte von Windenergieanlagen“.
Darin beschäftigen sich die Autoren auch mit akustischen Effekten wie die von Windkraftgegnern immer wieder angeführte Infraschallbelastung durch Windenergieanlagen. Nach heutigem Stand der Forschung könne davon ausgegangen werden, dass diese im Vergleich mit anderen, natürlichen und von Menschen verursachten Geräuschquellen sehr gering seien, so dass es hierbei nicht zu negativen Auswirkungen auf die Gesundheit käme. Auch optische Belastungen würden aufgrund der Hinderniskennzeichnung mithilfe technischer Weiterentwicklungen erheblich reduziert.
Technische Maßnahmen an Windenergieanlagen würden jedoch allein nicht ausreichen, um die Akzeptanz der Windenergie zu steigern, schränkt das UBA ein. Den neben physikalischen Geräuschbelastungen würden Menschen es von zahlreiche nicht-akustischen Faktoren abhängig machen, ob sie sich von Windparks belästigt fühlen oder nicht.
Trotz klarer wissenschaftlicher Befunde gäbe es Ängste und Bedenken bei Anwohnern bezüglich gesundheitlicher Risiken. Um einstellungsbezogenen Effekten, Ängsten und Vorurteilen zu begegnen, empfiehlt das UBA, Anwohner frühzeitig in die Planungs- und Genehmigungsphase einzubeziehen und auch die Bauphase möglichst wenig belästigend zu gestalten. Darüber hinaus sei es wichtig, die Personen ausreichend zu informieren und sie nicht mit ihren Bedenken alleine zu lassen.
Weiter führen die Studienautoren an, dass es bei Windenergie im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung deutlich weniger gesundheitliche Risiken gibt. So verursache die Windkraft zum Beispiel im Vergleich zur Stromerzeugung durch Braun- oder Steinkohlekraftwerke keine Emissionen. Diese bergen laut UBA nachweislich Gesundheitsgefahren.
„Die Studie bestätigt auch umfangreiche Geräuschimmissionsmessungen an Windenergieanlagen“, ergänzt Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group. Diese Messungen kämen zum Teil auch aus Bayern, wo die 10-H-Regelung zu einem Stillstand des Ausbaus geführt hat. Unter anderem seien auch hier oft als Begründung Infraschall, Lärmbelästigung und Sichtfeldbeeinträchtigungen genannt wrden. „Insgesamt waren die Begründungen zur Einführung der 10-H-Regelung nicht nachvollziebar. Um überhaupt wieder einen Ausbau erreichen und die Energiewende vor allem in Bayern vorantreiben zu können, muss die Regelung wieder abgeschafft werden“, fordert Fell.
Die Bundesregierung müsse jetzt aktiv über die Windenergie aufklären, um den wissenschaftlich nicht belegbaren Falschbehauptungen der Windkraftgegner entgegenzutreten. Fell mahnt: „Die Akzeptanz der Energiewende insgesamt steht auf dem Spiel. Die Fake News und Lügen der Windkraftgegner, zum Beispiel Infraschall aus Windkraft sei gesundheitsgefährdend, dürfen nicht länger toleriert werden.“