Eine große Mehrheit der Verbraucher spricht sich dafür aus, künftig direkt mit Ökostrom aus deutschen Solar- oder Windkraftanlagen versorgt zu werden. Das geht aus einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace Energy hervor. Danach wünschen sich insgesamt 84 Prozent der Deutschen, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) entsprechend angepasst wird.
Am kommenden Dienstag berät das Bundeskabinett über die geplante Reform des EEG. Bislang sieht der Entwurf Regelungen vor, die dazu führen, dass Betreiber von Windkraft- und Solaranlagen in Deutschland ihren Strom künftig praktisch ausschließlich über die Börse vermarkten. "Dort wird der eingespeiste Ökostrom aber zusammen mit Kohle- und Atomstrom als 'Graustrom' unbekannter Herkunft verramscht", kritisiert Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy. Die aktuelle Umfrage zeige: "Die Verbraucher wollen stattdessen Klarheit darüber, dass sie garantierten Ökostrom aus konkreten Anlagen in Deutschland beziehen", so Keiffenheim.
Unter den befragten SPD-Wählern sprechen sich sogar 90 Prozent dafür aus, dass das EEG auch nach einer Reformierung direkte Ökostromlieferungen aus heimischen Kraftwerken zulässt. "Das", so Keiffenheim, "ist ein klarer Handlungsauftrag an Bundeswirtschaftsminister Gabriel, die EEG-Reform in diesem Punkt nachzubessern."