VW gibt die Entwicklung neuer Erdgasmodelle auf. Das berichtet das Handelsblatt. Entwicklungschef Frank Welsch begründete das mit den niedrigen Verkaufszahlen der Gasfahrzeuge: Der Verbraucher habe diese nie wirklich angenommen, obwohl sie seit Jahren angeboten würden. Auch anderen alternativen Antrieben sagte Welsch ab. Dazu gehören synthetische Kraftstoffe oder der Wasserstoffantrieb. „Wenn wir die Mobilitätswende und die Umweltziele ernst nehmen, müssen wir uns auf den batterieelektrischen Antrieb konzentrieren. Alles andere ist Verschwendung der begrenzten regenerativen Energie“, sagte er dem Handelsblatt. Denn Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe hätten einen deutlich geringeren Wirkungsgrad. Dieser sei bei rein batterieelektrischen Fahrzeugen wesentlich größer.
Rückschlag für Biomethan als Kraftstoff
Die Ankündigung ist ein Rückschlag für die Biomethanbranche. Denn der Kraftstoffmarkt gilt aktuell als eine wichtige Zukunftsoption für Biogasanlagen, die nach 20 Jahren keine EEG-Förderung mehr erhalten und aus der Stromproduktion aussteigen wollen. Biomethan ist eine derzeit schon verfügbare Option für Langstreckenfahrzeugen mit hoher Treibhausgasminderung.
DBFZ-Wissenschaftlerin macht Mut
Allerdings handelt es sich bei der Ankündigung um die Meinung nur eines Automobilherstellers. „Wenn wir die strengen Klimaschutzziele bis 2030 erreichen wollen, müssen wir alle Kraftstoffoptionen nutzen“, unterstrich dagegen Wissenschaftlerin Dr. Franziska Müller-Langer vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) aus Leipzig auf der KTBL-Fachtagung „Mit Energie in die Zukunft“ Anfang März in Mannheim. Neben der Elektromobilität gehören dazu auch Biomethan, Biodiesel, Bioethanol, BtL (Biomass to Liquid), Biowasserstoff und weitere Optionen.
Mit Biomethan könnte man heute schon schnell für mehr Klimaschutz sorgen. Mut machen ihrer Meinung dagegen Ankündigungen wie die des Mineralölkonzerns Shell, der verstärkt in den Bereich Bio-LNG einsteigen will. Bio-LNG ist Flüssiggas, das u.a. auf Basis von Biomethan produziert wird.