Laub, Landschaftspflegegras oder Material von der Gewässerpflege sind häufig anfallende Reststoffe. Eine energetische Nutzung scheiterte allerdings bislang an ihren schwierigen Brennstoffeigenschaften. Denn sie haben einen hohen Aschegehalt sowie hohe Anteile von Kalium oder Chlor.
Im Forschungsprojekt Ibeket haben Wissenschaftler des TTZ Bremerhaven gezeigt, dass sich diese Brennstoffe auch in Kleinfeuerungsanlagen wie ein Regelbrennstoff nutzen lassen. Voraussetzung dafür sind jedoch geeignete Aufbereitungstechniken und der Einsatz elektrostatischer Abscheider.
Das TTZ testete hierfür das Florafuel-Verfahren, das aus Wasch-, Zerkleinerungs- und Trocknungsschritten besteht. Nach der Aufbereitung zu Pellets, die auch die Qualitätskriterien nach DIN-Norm (Feinabrieb, mechanische Festigkeit, Schüttdichte) erfüllen, untersuchten die Wissenschaftler das Verbrennungsverhalten in Kleinfeuerungsanlagen mit 30 und 50 Kilowatt (thermisch), die für Getreide- und Holzpellets ausgelegt sind.
Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die Pelletproduktion durch eine optimierte Entwässerung und Materialzufuhr effizienter gestaltet werden kann und sich damit alle relevanten Parameter deutlich verbessern lassen. Bei der Verbrennung war eine Zugabe von Additiven oder die Herstellung von Mischbrennstoffen nicht nötig, um die Grenzwerte einhalten zu können.
In einem Radius von etwa 30 km fällt ausreichend Biomasse an, um die Pelletierung von 15.000 bis 20.000 t feuchter Biomasse und somit die Auslastung einer Anlage zu realisieren.
Das TTZ betont, dass sich mit dem Verfahren bisher kaum oder gar nicht genutzte Stoffströme zur Energiegewinnung nutzen lassen. Bei einer angenommenen Produktionsmenge von ca. 7.000 t Reststoff-Pelletspro Jahr können nach Abzug des Energieaufwands für Aufbereitung und Transport ca. 1,3 bis 2,9 Mio. m3 Erdgas oder 1,2 bis 2,4 Mio. Liter Erdöl ersetzt werden.