Das Bundeskabinett hat in den vergangenen Tagen die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Nationalen Wasserstoffstrategie beschlossen. Ein wichtiger Aspekt sind dabei ehrgeizige neue Importziele. Die Bundesregierung erwartet bis 2030 einen Wasserstoffbedarf von 95 bis 130 Terawattstunden, wofür ungefähr 35 GW Elektrolyseurleistung benötigt werden, von denen nur 10 GW in Deutschland geplant sind.
Zu wenig Produktionskapazitäten
- Die Wasserstoffexperten von Aurora Energy Research haben sich die Pläne angeschaut und analysiert, ob diese Importziele realistisch und erreichbar sind. Das Ergebnis:
- Die Pläne der deutschen Regierung, bis 2030 50 bis 70 % des inländischen Wasserstoffbedarfs durch Importe zu decken, sind ehrgeizig.
- Wie in der Nationalen Wasserstoffstrategie dargelegt, werden die Importe per Schiff erfolgen müssen. Aurora Research bezweifelt, dass bis 2030 ein ausreichendes Pipelinenetz zur Verfügung stehen wird.
- Wasserstoffimporte per Schiff wären im Jahr 2030 wirtschaftlich rentabel – zum Beispiel in Form von Ammoniak aus Australien oder Chile, die kostenmäßig mit der heimischen Produktion von grünem Wasserstoff konkurrieren könnten.
- Größtes Hindernis für das Erreichen der Importziele wird allerdings die Verfügbarkeit sein. Nach der globalen Elektrolyseur-Datenbank von Aurora Research werden in Ozeanien bis 2030 weniger als 25 Gigawatt (GW) an Exportkapazitäten für grünen Wasserstoff in Betrieb sein, in Nord- und Südamerika werden es etwa 15 GW sein, und in Afrika nur 5 GW.
Im Folgenden finden Sie Grafiken, die diese Aussagen veranschaulichen, einschließlich der Aurora-Prognosen für die Kosten von importiertem grünem Wasserstoff aus verschiedenen Regionen im Jahr 2030.
Weitere Analysen von Aurora Energy Research zur Wirtschaftlichkeit von Wasserstoffimporten finden Sie hier.