"'Das Geld des Dorfes dem Dorfe“: Dieses mittlerweile 140 Jahre alte Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen gewinnt heute neue Aktualität", erklärt Dr. Andreas Schütte, Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), im Vorwort des brandneuen Leitfadens "Bioenergiedörfer". Schon mehrere Jahre vor dem ersten offiziellen Bioenergiedorf Jühnde haben Gemeinden erkannt, dass sie sich mit erneuerbaren Energien unabhängig von fossilen Rohstoffen machen können. Die Veredelung landwirtschaftlicher Rohstoffe stärkt nicht nur den ländlichen Raum, sondern trägt auch zur deutsschen Energiewende bei. Mit Biogas- oder Hackschnitzelanlagen können Bürger das Klima schonen und bezahlbar und verlässlich Wärme und Strom produzieren. Über 135 Dörfer haben die Idee bereits umgesetzt, weitere 400 Gemeinden beschäftigen sich laut FNR mit der Umsetzung einer eigenen Strom- und Wärmeversorgung.
Der vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) erarbeitete und vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Leitfaden für eine praxisnahe Umsetzung zeigt die Vielfalt der mittlerweile existierenden und funktionierenden Konzepte auf. Er geht auf technische Optionen, Finanzierung und Beteiligung sowie auf Geschäftsmodelle für ein Bioenergiedorf ein, behandelt aber auch die strategische Kommunikation. Zudem soll der Leitfaden Fragen interessierter Bürger und Kommunen für eine eigene Bioenergiedorfentwicklung beantworten und im Ergebnis motivieren, sich dieser Herausforderung zu stellen.
Der Leitfaden Bioenergiedörfer steht kostenlos in der Mediathek der FNR zum Download zur Verfügung und kann dort bestellt werden.