Der Ausbau der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung von Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein kommt voran: In Nordfriesland steht der erster Windpark in Deutschland mit dieser Technik. 23 Windenergieanlagen rund um Langenhorn und Bordelum sind jetzt mit der Airspex-Kennzeichnung ausgestattet. Weitere Vorhaben in Dithmarschen und im Kreis Schleswig-Flensburg sind laut Energiewendeministerium konkret in Vorbereitung. „Das Anreizsystem des Landes zeigt Erfolge. Es bedeutet eine Entlastung für die Anwohner“, sagte Energiewendeminister Robert Habeck.
Hintergrund ist, dass Windenergieanlagen wegen der Flugsicherheit nachts gekennzeichnet sein müssen. Seit Ende 2015 ist dafür der Einsatz einer bedarfsgesteuerten Hinderniskennzeichnung möglich. Das Airspex-System überwacht den Luftraum und schaltet die Lichter in der Nacht erst ein, wenn sich Luftfahrzeuge nähern.
Um eine schnellere Einführung der bedarfsgerechten Befeuerungssysteme voranzutreiben, hat das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein 2016 ein Anreizsystem geschaffen: Betreiber neuer Windenergieanlagen müssen weniger Ersatzgeld für die Eingriffe in das Landschaftsbild zahlen, wenn sie diese Technik einsetzen. Aber auch die Nachrüstung von Altanlagen soll bei diesem Anreiz berücksichtigt werden.
Landesregierung und die zuständigen Behörden arbeiten laut Ministerium daran, noch weitere Anreize zur einfachen Umsetzung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung zu schaffen. Habeck: „Unser Ziel ist, dass nachts möglichst keine Windkraftanlagen dauerhaft blinken. Das ist auch für die Akzeptanz der Energiewende wichtig."