Windenergie an Landist in Deutschland, aber auch in Europa stark auf dem Vormarsch. Nach aktuellen Investitionsplänen könnten Windparks bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 13 Prozent des Stroms in Europa erzeugen. In Deutschland dürfte sich die Stromerzeugung aus Wind bis dahin verdoppeln, erwartet die Unternehmensberatung Roland Berger. In ihrer neuen Studie „Windkraft Onshore – Neue Spielregeln für einen reifen Markt“ zeigen die Experten, dass aber auch bestehende Anlagen noch Potenzial haben. Das sei gerade in Zeiten sinkender Förderung wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Zwar seien die Kosten zwischen 2010 und 2014 um ein Drittel gesunken, sodass Strom aus Onshore-Wind an guten Standorten selbst ohne Förderung günstiger als Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken wäre. Aber vor allem bei den Betriebskosten könnten Onshore-Windparkbetreiber im Schnitt noch 45 % der Kosten sparen, berechnen die Roland Berger-Experten.
Wichtigster Kostenhebel seien die Wartungskosten als größter Einzelposten der Betriebskosten, aber auch die Kosten für Grundstückspacht, Reparaturen, Versicherungen, Projektmanagement und Kapital hätten noch Kostensenkungspotenzial. Würden die 477 Onshore-Windparks in Deutschland dieses Potenzial heben, könnten ihre Gewinne um mehr als 300 Millionen Euro steigen, so die Studie.
Die Berater appellieren aber auch an die Politik, die Klimaschutzbemühungen wegen des niedrigen Ölpreises nicht zurückzufahren. Aus der kurzfristigen Entwicklung dürften keine falsche Schlüsse gezogen werden. Denn an der grundsätzlichen Knappheit der fossilen Energieträger habe sich nichts verändert. Auch seien die erneuerbaren Energien und hier besonders die Windkraft an Land bereits auf einem Erfolgskurs, der jetzt nicht unterbrochen werden dürfe. Dazu müsse die öffentliche Hand vor allem in den Netzausbau investieren.