Dieser Text ist zuesrt erschienen im bioland-Fachmagazin.
Hühner, denen man ansieht, dass sie krank sind, sind meist nicht mehr zu retten. Darum sollten alle, die Hennen, Küken und Junghennen halten, regelmäßig genauer hinschauen.
Geflügelexpertin Dr. Christiane Keppler vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) empfiehlt, bereits bei der Anlieferung der Jungtiere die erste Kontrolle vorzunehmen: „Jeder, der Schrauben bestellt, begutachtet die Lieferung. Das sollten Hennenhalter und Hennenhalterinnen auch tun.“
Von der Kammfarbe und dem Schnabel über Rücken, Legebauch und Kloake bis hin zu den Fußballen führt eine strukturierte Inspektion der Henne. „Jede Herde ist anders. Das sehen Sie nur, wenn Sie immer wieder genau hinschauen. Dann können Sie reagieren“, rät Keppler.
Fotos helfen bei der Einordnung
Gute Unterstützung bei der Tierkontrolle bietet das M-Tool, das die Geflügelberaterin gemeinsam mit Sarina Fetscher, Nadja Hilmes und Ute Knierim verfasst hat. Mit vielen Fotos versehen sind sowohl das Basiswissen als auch die Beurteilungskarten für Legehennen sowie für Küken und Junghennen.
„Die Fotos sind toll, aber eine persönliche Einführung erleichtert den Einstieg“, sagte Bioland-Hennenhalterin Katharina Förg nach der Schulung, die von der Ökologischen Tierzucht (ÖTZ) Ende September auf dem Bioland-Hof Förg in Augsburg organisiert wurde.
Keppler hat nach einer theoretischen Einführung die Teilnehmenden in Beurteilungsteams eingeteilt. Jedes Team bekommt eine Henne zur Begutachtung überreicht. „Ist der Schnabel zu spitz? Ist die Kammfarbe in Ordnung? Welche Note geben wir für die Fußballen?“, das diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen.
Keppler verspricht: „Mit etwas Übung geht das Beurteilen immer schneller.“ Denn mindestens 50 Tiere sollte man beurteilen, um eine Herde insgesamt zu bewerten. Damit man sicher wiederholbare Ergebnisse erzielt, ist eine gründliche Schulung erforderlich.
Die Materialien zum M-Tool finden Sie hier...