Die Vogelgrippe breitet sich immer weiter aus. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft spricht von dem schlimmsten bislang registrierten Ausbruch der Vogelgrippe. Verbandspräsident Friedrich-Otto Ripke sagte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass das Ausbruchsgeschehen deutlich intensiver als beim bislang stärksten Ausbruch in den Jahren 2016/2017 sei. Bereits 1,4 Mio. Tiere mussten gekeult werden. Nach Angaben von Ripke stellt sich für einige Brütereien in den Ausbruchsregionen mittlerweile die Frage, wie sie ihre Putenküken absetzen sollen.
Neue Fälle in NRW und Niedersachsen
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat Anfang der Woche bestätigt, dass in einem Legehennenbetrieb mit 120 Tieren in Beelen im Kreis Warendorf die Geflügelpest des Typs H5N8 ausgebrochen ist. In einem Junghennenbestand mit rund 30.000 Tieren in Delbrück-Westenholz (Kreis Paderborn) wurde ebenfalls das Virus amtlich festgestellt. Die Tiere im Seuchenbestand wurden bereits am Montagmorgen getötet. In Delbrück-Westenholz mussten am Dienstag rund 100.000 weitere Junghennen getötet werden. Ein zweiter Betrieb im Sperrbezirk rund um den Ausbruchshof ist betroffen. Beide Höfe hatten Kontakt zueinander. Deshalb haben Kreis und Land die Tötung angeordnet. Das Beobachtungsgebiet reicht von Salzkotten-Verne bis Rietberg-Mastholte. Insgesamt befinden sich darin laut Kreis Paderborn rund 1,1 Millionen Stück Geflügel. Die Aufstallpflicht gilt weiterhin für das gesamte Kreisgebiet.
Besonders betroffen von der Vogelgrippe ist auch der Landkreis Cloppenburg, der am Montag den Ausbruch in zwei weiteren Ställen mit jeweils mehreren Tausend Tieren meldete. In Garrel wurde ein Bestand mit 5200 Enten bereits am Sonntag getötet, in Emstek sind 15.700 Puten betroffen.
Verdachtsfall im Münsterland
Das Gesundheits- und Veterinäramt der Stadt Münster (NRW) hat zudem einen Geflügelpest-Verdachtsfall im Stadtteil Handorf identifiziert. Betroffen sei ein Putenmastbestand mit einer Bestandsgröße von 6.800 Puten. Die abschließende Bestätigung des Verdachts durch das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut steht jedoch noch aus.