Die gerade in Kraft getretene Biberverordnung in Brandenburg stößt auf deutliche Kritik bei Jägern und Bauern. Die Rede ist von einem "Dokument des Misstrauens".
Wie der Sender rbb berichtet, hat sich das früher seltene Tier stark vermehrt und schädigt Dämme, Deiche und Agrarflächen massiv. Zwar wolle die neue Biberverordnung das laut Umweltministerium berücksichtigen, eine Umsiedlung der Biber sieht sie jedoch nicht vor. Gerade auch deshalb fühlten sich die Grundbesitzer beim Entstehungsprozess der neuen Verordnung nicht ausreichend beteiligt.
Im rbb warnte Gregor Beyer vom Forum Natur vor zusätzlichem Bürokratie-Aufwand. Er vertritt die Landnutzer und von denen sind viele unzufrieden. "Was uns sehr misstrauisch macht, ist der Umstand, dass man jetzt alles bei der Behörde anmelden muss, bevor man eine Maßnahme durchführt", sagt er. "Das ist so ein Element des Misstrauens, das allein schon deshalb nicht gerechtfertigt ist, weil es in den letzten fünf Jahren relativ gut gelaufen ist mit der Brandenburgischen Biberverordnung - trotz schlechter Bundesgesetzgebung."
Beyer kritisierte gegenüber dem Sender, dass die Verordnung nicht in Schutzgebieten gilt. Außerdem sei die Region um die Schwarze Elster in Südbrandenburg fast gänzlich davon ausgenommen.
Auch Landesbauernpräsident Henrik Wendorff sieht deutlich mehr Bürokratie, Einschränkungen und Verwaltungsaufwand als früher. Er bedauert, dass die Politik die Vorschläge ignoriert habe.
Das Umweltministerium kontert, dass der Biber immer noch streng geschützt sei und gebe auch in der Verordnung nur wenig Spielräume gebe. Und die Umweltschützer, die auf der anderen Seite sehen, machen ohnehin weiter Druck, dass der Biber ohne Schutz aussterben würde, wenn Jäger und Grundeigentümer Problembiber töten dürften.