Die Privatwaldbesitzer in Deutschland sehen ihre Bestände infolge des Klimawandels akut bedroht und haben für die Beseitigung der jüngsten Witterungsschäden Unterstützung von der Politik gefordert.
Seit nunmehr zwei Jahren werde das Geschehen in der Forstwirtschaft durch eine nicht enden wollende Reihe von Extremwetterereignissen bestimmt, erklärte die „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer“. Die Lage sei „katastrophal“. Allein im jetzt laufenden Jahr hätten Stürme, Dürren und Schädlinge im deutschen Privatwald bisher 20 Mio Fm Schadholz verursacht. In der Summe ergebe sich eine Kahlfläche von 50 000 ha - „eine Fläche 250-mal so groß wie der Hambacher Forst“, berichtete die AGDW.
Inzwischen sei das Schadholz vielerorts nicht mehr oder nur noch zu Ramschpreisen abzusetzen. Das betreffe mittlerweile mehr als 300 000 Waldbesitzer. Finanzielle Reserven für eine planmäßige Wiederbewaldung seien aufgezehrt. Vor allem für kleinere Betriebe seien die Grenzen der Belastbarkeit deutlich überschritten, betonte die AGDW.
Den Betrag von voraussichtlich 250 Mio Euro, der für die Wiederbewaldung der Schadflächen notwendig sei, könnten die betroffenen Waldbesitzer unmöglich allein aufbringen. Ohne die Unterstützung der Politik beschleunige sich die Entwaldung, und das werde dramatische Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben. Daher sei es höchste Zeit, dass die akute Bedrohung des Waldes in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde.
„Die Stabilität unserer Wälder ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, mahnte AGDW-Präsident Philipp Frhr. zu Guttenberg. In diesem Zusammenhang verwies er auf die verschiedenen Leistungen des Kleinprivatwaldes. Dieser sei wichtig für den Umwelt- und Klimaschutz, diene der Bevölkerung als Erholungsort und trage zu Wertschöpfung, Arbeit und Einkommen im ländlichen Raum bei.