Der Landesbetrieb ThüringenForst ist im vergangenen Jahr offenbar tief ins Minus gerutscht, wofür der Bund Deutscher Forstleute (BDF) Dürreschäden, aber auch umfangreiche Naturschutzmaßnahmen verantwortlich macht. Der Verband fordert deshalb die Landesregierung zu einem deutlichen Kurswechsel bei der Ausstattung und Finanzierung des Landesbetriebs auf.
Wie der BDF auf Grundlage einer dpa-Meldung feststellt, hat ThüringenForst 2018 Verluste von insgesamt 8,2 Mio Euro verbucht, die zum erheblichen Teil aus Sonderabschreibungen für nicht mehr bewirtschaftete Wälder sowie hohen Aufwendungen für Dürre- und Insektenschäden resultieren sollen. Ausgaben für den Natur- und Artenschutz im Wald haben auch nach Überzeugung des Verbandes gerade wegen der Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz ihre Berechtigung.
Laut dem BDF-Landesvorsitzenden Andreas Schiene kann der Wald seine Aufgaben allerdings nur dann leisten, wenn die Forstwirtschaft personell gut aufgestellt ist. Er moniert, dass seit 1990 fast die Hälfte des Forstpersonals im Freistaat abgebaut worden sei. Das räche sich jetzt, da es keine Reserven für die Rettung und den Umbau des Waldes gebe, so Schiene.
Der Landesvorsitzende konstatierte, dass die Landesregierung mit dem „Aktionsplan Wald 2030ff“ zwar einen Plan zum Umbau des Thüringer Waldes vorgelegt habe. Der Etat müsse aber deutlich über die aktuell für zehn Jahre vorgesehenen 500 Mio Euro hinaus aufgestockt werden. Notwendig sei eine stärkere Honorierung von Klimaschutz- und Ökosystemdienstleistungen sowie für Naturschutz und Erholung. Darüber hinaus könnten die „hehren Ziele des Aktionsplans Wald“ nur mit mehr Forstpersonal gestemmt werden, stellte Schiene klar. Er rechnet mit einem dauerhaften Mehrbedarf von rund 300 Stellen.