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Eisenacher Erklärung

Forstwirtschaftsrat listet Mängel bei aktueller Waldpolitik auf

In der Eisenacher Erklärung bekommen EU und Bundesregierung zu hören, was aus Sicht der Forstbetriebe alles schief läuft. Sie wünschen sich mehr Wirtschaft statt Umweltideologie.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf der 74. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) haben die Mitglieder am 10. Juni die Eisenacher Erklärung beschlossen. Sie listet auf, was in der aktuellen Waldpolitik schiefläuft.

DFWR-Präsident Georg Schirmbeck mahnte, dass die Auswirkungen der Klimakrise auf die Wälder in Deutschland und Europa dramatisch seien. „Innerhalb weniger Jahre wurden sowohl volkswirtschaftliche Werte als auch ökologische Schätze erheblich beschädigt. Dies stellt eine große Belastung für die Gesellschaft und insbesondere für unsere zwei Millionen Waldbesitzenden dar, die Wiederaufforstung und Umbau zu stabilen, vielfältigen und leistungsfähigen Wäldern als Herkulesaufgabe zu leisten haben“, so Schirmbeck.

Kurswechsel in der Waldpolitik nötig

In der Eisenacher Erklärung fordert der DFWR die politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel auf, das Subsidiaritätsprinzip zu wahren und die Freiheit und Selbstbestimmung der Regionen zu fördern. Die EU-Entwaldungsverordnung mit überbordenden bürokratischen Auflagen muss grundlegend überarbeitet und praxisgerecht ausgestaltet werden.

Außerdem lehnt der Verband ein Bundeswaldgesetz ab, das eine aktive Klimaanpassung und die Pflege der Wälder eher ausbremst als fördert. Das laufende Vorhaben einer Bundeswaldgesetznovelle sollte aus Sicht der Mitglieder in der bisherigen Form und Ausrichtung nicht weiterverfolgt werden, da die Gesetzgebungskompetenz den Ländern ausreichende Regelungsmöglichkeiten für die forstwirtschaftliche Bewirtschaftung gibt.

Jede Kürzung dringend benötigter Mittel für Wiederaufforstung, Waldumbau und angewandte Waldforschung stelle eine Katastrophe für Wälder und Forstwirtschaft dar, heißt es in der Erklärung weiter. Die Forstleute wünschen sich, dass wieder das Agrarministerium allein umfassend für Waldpolitik und Forstwirtschaft zuständig ist.

Forstwirtschaftliche Kenntnis wieder in den Vordergrund stellen

„Wir brauchen eine europäische und nationale Waldpolitik, die allen im Wald wirtschaftenden Menschen Vertrauen entgegenbringt und sie bei der Wiederaufforstung und Pflege ihrer Wälder unterstützt.“, erklärte Schirmbeck. „Diese Politik muss auf forstwissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Nur so können wir die Vielfalt der Wald-Ökosystemleistungen garantieren, Arbeitsplätze sichern und die Versorgung mit dem ökologischsten aller Rohstoffe sicherstellen – Holz. Die Impulse und Gespräche auf unserer gestrigen Festveranstaltung zeigen, dass uns dies gemeinsam gelingen kann.“

DFWR kooperationsbereit

Der DFWR bekräftigt seine Kooperationsbereitschaft in Sachen Bundeswaldgesetz. „Wir brauchen eine Waldpolitik, die auf Basis forstwissenschaftlicher Erkenntnisse beruht und allen im Wald wirtschaftenden Menschen Vertrauen entgegenbringt, statt sie mit überzogenen Vorgaben zu gängeln“, betonte Schirmbeck. An Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gerichtet sagte Schirmbeck: „Lassen Sie uns ehrlich zusammenarbeiten, um gemeinsam Lösungen bei den zentralen Herausforderungen im Klimawandel zu finden.“ Özdemir zeigte sich offen.

 

Auf der Mitgliederversammlung wurden außerdem Bernhard Breitsameter in Nachfolge von Josef Ziegler (Privatwald) und Moritz Petry in Nachfolge von Dr. Karl-Heinz Frieden (Kommunalwald) in das Präsidium des DFWR gewählt.

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Lindner will Entscheidungsfreiheit

Staatlichen Vorgaben beim Waldumbau hat Bundesfinanzminister Christian Lindner eine Absage erteilt. Nur mit einer Entscheidungsfreiheit der Eigentümer werde eine Reform des Bundeswaldgesetzes verabschiedet, betonte der FDP-Politiker beim Festempfang anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Familienbetriebe Land und Forst in Berlin.

Über die Fragen, auf welche Weise der Umbau zu klimaresilienten Wäldern erfolge und mit welchen Baumarten dies geschehe, müsse am Ende der Eigentümer entscheiden und nicht der Staat. „Die Novelle des neuen Waldgesetzes steht nicht kurz bevor“, stellte der FDP-Parteichef klar.

Generell warnte Lindner vor Eingriffen in die Eigentumsrechte in der Waldpolitik. So kritisierte er auch die überbordende Bürokratie bei der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Mit solchen Regelungen würde Unternehmertum verhindert. Darüber hinaus sprach sich Lindner für die Bewirtschaftung der Wälder aus. „Wir brauchen mehr forstliche Nutzung unserer Wälder und nicht weniger“, positionierte sich der Liberale.

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