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Zukunft ungewiss

Heimische Waldbäume wegen Klimawandel auf Rückzug - Exoten nehmen Platz ein

Fachleute sehen für die deutschen Bäume eine düstere Zukunft. Neue Krankheiten und Schädlinge sowie der Klimawandel setzen den Klassikern zu.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Fichte ist in den deutschen Wäldern die Verliererin des Klimawandels. Zumindest wird sie kaum noch in Monokultur neu gesetzt. Nach Jahren von Sturm, Dürre und Borkenkäfer ist der Mischwald der goldene Lösungsweg.

Umso erschreckender sind die Prognosen einer neuen europäischen Studie, an der auch das  Institut für Waldschutz am Julius Kühn-Institut in Quedlinburg mitgearbeitet hat. Darin stellen die Forscher nämlich fest, dass es auch um die klassischen Laubbäume wie Eiche, Buche, Ahorn und Esche nicht gut bestellt ist. Im schlimmsten Fall werde es die bei uns typische Mischwaldzusammensetzung in Zukunft so nicht mehr geben.

Vielmehr bestimme der Klimawandel, was demnächst bei uns wächst. Nicht alles, was bisher heimisch war, wird Ende des Jahrhunderts noch heimisch sein, sagte Institutsleiter Henrik Hartmann der dpa. Die Wälder verändern sich jetzt.

Fremde Arten werden zu heimischen

An ihre Stelle treten Spezies aus anderen Weltregionen, die zunehmend besser an die Bedingungen hierzulande angepasst seien. Statt sie abzulehnen, sollten die Wälder in Zukunft um Bäume aus anderen Regionen ergänzt werden. Diese seien am besten an das künftige Klima angepasst. Laut Hartmann müssen heute gepflanzte Bäume schließlich mit dem Klima in 100 Jahren zurechtkommen.

Darum sterben unsere Waldbäume

Unsere klassischen Laubbäume haben zunehmend mit ernsten Schwierigkeiten zu kämpfen. Die erwähnte Fichte zeigt dabei die höchste Absterberate aller Baumarten und wird massenweise vom Borkenkäfer befallen.

Doch auch die Eiche hat einen Feind unter der Rinde. Der Zweipunktige Eichenprachtkäfer verursacht in einigen Regionen bereits bestandsbedrohende Schäden an Stiel- und Traubeneichen. Die Hälfte der zuletzt untersuchten Eichen zeigt eine deutliche Kronenverlichtung.

16 % der Bäume im deutschen Wald sind Buchen. Die an der Studie beteiligten Fachleute befürchten, dass es die Buchen am Ende des Jahrhunderts nicht mehr schaffen, 30 bis 40 m hoch zu wachsen. Laut Hartmann werden die Wälder lichter und niedriger. Hinzu kommt die Buchenkomplexkrankheit, die häufig nach Hitze oder Dürre auftritt. Die Rinde löst sich, das Holz fault; Pilze und Käfer übernehmen.

Auch der von Förster lange angepriesene Ahorn soll kein Zukunftsmodell mehr sein, heißt es weiter. Er leidet unter dem Pilz Cryptostroma corticale. Die Rinde blättert ab und ein rußartiger schwarzer Staub verrät die Sporen des Pilzes. Die tödliche Rußrindenkrankheit breitet sich erst seit ein paar Jahren massiv aus.

Die Esche wiederum wird durch das Eschentriebsterben massiv dezimiert. Der Pilz des Falschen Weißen Stängelbecherchen (Hymenoscyphus pseudoalbidus) befällt die Bäume und tötet sie ab. Im Forstministerium Nordrhein-Westfalen soll man die Esche eigentlich schon aufgegeben haben, heißt es. Auch Bergahorn und Rotbuche sollte nicht mehr empfohlen werden.

Fazit: Die Hauptbaumarten werden alle an Fläche verlieren. Chancen sehen die Experten dagegen in Hainbuche, Flatterulme oder Erle.

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