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Aus der Forschung

Neues Bakterium macht Hoffnung bei der Bekämpfung des Eschentriebsterbens

Seit den 1990er-Jahren leiden Eschen massiv unter einem Pilz. Forscher haben nun ein Bakterium entdeckt, das den Pilz des Eschentriebsterbens hemmt.

Lesezeit: 2 Minuten

In einer neuen Studie beschreiben Forscher des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) ein Bakterium, das als aussichtsreicher Kandidat bei der biologischen Kontrolle gegen das Eschentriebsterben gilt. Die Ergebnisse sind gerade in der Fachzeitschrift „Systematic and Applied Microbiology“ erschienen.

Seit Anfang der 1990er-Jahre werden Eschen massiv von einem Pilz befallen, der Äste und Triebe sowie letztlich den gesamten Baum absterben lässt. Trotz intensiver Bemühungen ist es der Forschung bisher noch nicht gelungen, wirksame Bekämpfungsmaßnahmen zu finden.

Bakterium entdeckt

Die Forschungsgruppe um Dr. Andreas Ulrich am ZALF hat aus den Blättern von gesunden Eschenbäumen einen Bakterienstamm isoliert, genetisch analysiert und taxonomisch als neue Gattung beschrieben. In einem Experiment konnten sie zeigen, dass diese Bakterien mit dem Namen Schauerella fraxinea in der Lage sind, das Wachstum des Pilzes Hymenoscyphus fraxineus, der das Eschentriebsterben hervorruft, zu hemmen. Mithilfe einer Genomanalyse fanden die Forschenden zudem Gene, die an der Produktion von Substanzen beteiligt sind, die das Pilzwachstum hemmen.

Das Bakterium könnte eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung dieser verheerenden Krankheit spielen. Feldstudien haben gezeigt, dass S. fraxinea auf den Blättern gesunder Eschen häufiger vorkommt als auf den Blättern befallener Eschen. Dies deutet darauf hin, dass das Bakterium zur Widerstandsfähigkeit der Bäume beiträgt.

Wie geht es jetzt weiter?

In einem nächsten Schritt soll untersucht werden, ob sich das Bakterium in den Eschen über einen längeren Zeitraum etablieren und so zur biologischen Kontrolle verwendet werden kann. Zu diesem Zweck haben die Forschenden eine Methode entwickelt, um das Vorhandensein von S. fraxinea mithilfe genetischer Marker nachzuweisen.

"Unsere nächsten Schritte zielen darauf ab, die Mechanismen zu verstehen, durch die Schauerella fraxinea Eschen gegen das Eschentriebsterben schützt. Dazu planen wir weitere Labor- und Feldstudien, um die Wechselwirkungen zwischen dem Bakterium und dem Pilz zu untersuchen“, sagt Dr. Andreas Ulrich. Außerdem wird das Forschungsteam prüfen, wie das Bakterium in der Praxis angewandt werden kann.

Mit der Nutzung des natürlichen Mikrobioms gesunder Eschen bietet dieser Ansatz Hoffnung für die Erhaltung dieser Baumart als wichtigen Bestandteil der Biodiversität in Laubmischwäldern. Das Bakterium könnte bei der weiteren Erforschung zur Bekämpfung des Eschentriebsterbens wesentlich beitragen.

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