Das nordrhein-westfälische Agrarministerium hat die Jagdstrecke 2023/2024 veröffentlicht. Auffällig dabei ist der starke Anstieg der Schwarzwildstrecke. Die Jäger haben 41.611 Wildschweine und damit 40 % mehr als im Vorjahr erlegt. Laut Ministerium belegt das den Einsatz der Jägerschaft bei der Prävention vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP).
Agrarministerin Silke Gorißen lobt die Jagd, weil damit heimische Wildtiere und ihr Lebensraum erhalten bleiben.
Schwarzwildstrecke steigt wieder
Die Folgen des Klimawandels mit milderen Wintern in Nordrhein-Westfalen sorgen für ein günstiges Wachstum der heimischen Wildschweinbestände, so Gorissen weiter. Das heißt: Die Population wüchse rasant, würde sie nicht bejagt. Weil Schwarzwild auch ein wesentlicher Überträger der ASP sein kann, werden Wildschweine von der nordrhein-westfälischen Jägerschaft weiterhin intensiv bejagt.
Um das aktive Management der Wildschweinpopulation zu fördern und die gute Präventionsarbeit fortzusetzen, übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen weiterhin die Kosten für die Untersuchungen der erlegten Wildschweine auf Trichinen. So kann das Fleisch ohne gesundheitliche Bedenken in den Handel gelangen und verzehrt werden.
Invasive Arten zum Schutz von Flora und Fauna begrenzen
Der Waschbär ist in Nordrhein-Westfalen eine invasive Art und bedroht die heimische Flora und Fauna. Zudem finden sich Waschbären mittlerweile vermehrt auch in Wohngebieten und breiten sich weiter aus. Sie können auch Krankheiten übertragen.
Aus diesen Gründen muss auch dieser Art bejagt werden: Im Vergleich zum Vorjahr ist sogar ein Anstieg um gut 22 % auf 30.023 Stück zu verzeichnen. Damit hat sich die Jagdstrecke beim Waschbären in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht und zeigt, wie intensiv sich die überwiegend nachaktiven Allesfresser in Nordrhein-Westfalen verbreitet haben.
Jägerschaft hilft bei Wiederbewaldung von Schadflächen
Stürme, Trockenheit und Borkenkäferbefall haben im Wald in Nordrhein-Westfalen erhebliche Schäden verursacht. Auf den so entstandenen Freiflächen wachsen mittlerweile Krautpflanzen und Sträucher, die vielen Wildarten Deckung bieten. Vor allem sind aber die nachwachsenden jungen Bäume mit ihren Knospen und Setzlinge Kraft-Nahrung für Rehe.
Damit die Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen nicht gefährdet wird, haben die Jäger wieder mehr Rehwild bejagt. Das hohe Niveau aus dem Vorjahr wurde wiederum um 5,5 % gesteigert auf 132.196 Tiere und stellt eine Rekordstrecke dar.
Ministerin Gorißen: „Die jungen Bäume müssen eine Chance haben zu wachsen und nicht vor allem als Kraftfutter für Wildtiere zu dienen. Die Jägerinnen und Jäger in Nordrhein-Westfalen sind wichtige Partner bei dem Thema Wiederaufbau unserer klimaresilienten Wälder. Damit unser Wald der Zukunft wachsen kann, brauchen wir auch angepasste Wildbestände. Ich bedanke mich bei unserer Jägerschaft, die sich mit hohem Engagement für ein Gleichgewicht von Wald und Wild einsetzt.“