Vor dem Weinheimer Amtsgericht müssen sich zwei Traktorfahrer und zwei Landwirte dafür verantworten, dass auf einer Wiese in Laudenbach (Rhein-Neckar-Kreis) mindestens drei Rehkitze schwer verletzt wurden. Medienberichten zufolge sollen sie vor dem Mähen gewusst haben, dass sich die Tiere dort aufhalten. Tierschützer hätten sie angeblich zuvor informiert, heißt es.
Nach einer ersten Vernehmung der vier Angeklagten steht Aussage gegen Aussage, berichtet dazu der SWR. Die beiden Traktorfahrer sagten aus, dass ihnen vorher zugesichert worden sei, dass sich keine Kitze auf den Flächen aufhalten würden. Diese Auskunft hätten ihnen der Wiesenpächter und sein Vater gegeben, die ebenfalls angeklagt sind.
Update: Am Dienstag fiel das Urteil:
Rehkitzretter hätten angeblich abgesucht
Von Pächterseite habe es auch geheißen, dass Mitglieder der Rehkitzrettung die Flächen abgesucht hätten. Diese hätten grünes Licht gegeben, weil die Tiere schon erwachsen genug seien, um zu flüchten. Mitglieder der Rehkitzrettung haben das beim Prozess in ersten Zeugenvernehmungen bestritten.
Laut Staatsanwaltschaft hatte die Rehkitz-Rettung den Männern angeboten, eine Menschenkette vor den Mähfahrzeugen laufen zu lassen. Dieses Angebot hätten die Angeklagten aber abgelehnt.
Verletzte Kitze erschlagen
Die Beschuldigten sollen die verletzten Tiere dann am Rand der Wiese abgelegt und die Mäharbeiten fortgesetzt haben. Statt den Jagdpächter zu informieren, der die verletzten Tiere waidgerecht hätte töten können, soll einer der Angeklagten die verletzten Rehkitze nach Ende der Mäharbeiten erschlagen haben. Laut Anklage sollten damit unangenehme Nachfragen verhindert werden.
Das Gericht hatte wegen Tierquälerei bereits Strafbefehle mit Geldstrafen bis zu 10.000 € verhängt. Dagegen hatten die Männer Einspruch eingelegt. Deshalb kommt es jetzt zur Verhandlung.