Für den stellvertretenden Betriebsleiter des Saarforst-Landesbetriebes, Joachim Stelzer, ist die Esskastanie von den heimischen Arten einer der vielversprechendsten Bäume. Denn grundsätzlich kann sie mit Wärme gut umgehen, auch wenn sie natürlich auch ausreichend Wasser benötigt, wenn es zu lange heiß und trocken ist. "Aber weil sie tief wurzelt, ist es für sie deutlich weniger problematisch als für Buchen - und für Fichten sowieso", sagte Stelzer gegenüber dem Saarländischen Rundfunk.
Sowohl im Saarland als auch in Rheinland-Pfalz betrage der Anteil am gesamten Baumbestand derzeit allerdings noch deutlich unter einem Prozent. Doch weil die Esskastanie als sogenannter Zukunftsbaum eingeschätzt werde, werde sich die Zahl durch gezielte Anpflanzungen langfristig erhöhen.
Neben wertvollem Holz erbringt die Edelkastanie viele Ökosystemleistungen - unter anderem als Trachtbaum für Bienen und mit reichhaltigem Fruchtertrag, bestätigt auch Ulrich Matthes, Leiter des rheinland-pfälzischen Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen dem Sender. Und nicht zuletzt gelte sie auch als prägendes Element für die Landschaft mit hoher touristischer Anziehungskraft.
Kastanienrindenkrebs macht Sorgen
Sorgen macht den Forstwirten aber der Kastanienrindenkrebs, eine Pilzkrankheit, die sich etwa 2006 aus Baden-Württemberg kommend am Ostraum des südlichen Pfälzer Waldes angesiedelt hat. "Dort hält er sich beständig, hat sich aber nicht weiter ausgebreitet", so Matthes.
Und auch die japanische Esskastanien-Gallwespe, die seit etwa 2011 zunehmend zu finden sei, betrachten die Forstleute mit besonderer Aufmerksamkeit: Anders als der Kastanienrindenkrebs, der vor allem die Wasserleitungsbahnen zerstört und den Baum über kurz oder lang zum Absterben bringt, befällt die Wespen-Schädlingsart vor allem die Früchte.
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