Witterungsbedingt starke Schäden in Baden-Württembergs Wäldern belegt der „Waldzustandsbericht 2019“, den Landwirtschaftsminister Peter Hauk in Stuttgart vorgelegt hat. Demnach ist die mittlere Kronenverlichtung der Wälder in dem Bundesland im Sommer 2019 auf 27,5 % und damit auf den bisher höchsten Stand der gesamten Aufnahmeperiode seit 1985 angestiegen.
Gegenüber 2018 habe sich die Kronenverlichtung um 2,6 Prozentpunkte erhöht, heißt es in dem Bericht. Insgesamt seien inzwischen 43 % der Waldfläche im Land deutlich geschädigt. Auch als weitgehend klimatolerant eingestufte Baumarten seien nach zwei aufeinanderfolgenden Trockenjahren an ihre Grenzen gekommen. Selbst Eichen und Buchen zeigten erhebliche Schäden.
Zu beobachten sei darüber hinaus die starke Vermehrung einst seltener und unbeachteter Schädlinge im Wald. Das Eschentriebsterben, die Ahorn-Rußrindenkrankheit, die aus verschiedenen blattfressenden Schmetterlingsarten bestehende Eichenfraßgesellschaft und die Kiefernkomplexkrankheit seien Problemfelder, die sich aktuell vergrößerten.
Hauk erinnerte daran, dass Baden-Württemberg zur Unterstützung der witterungsgeschädigten Forstwirtschaft im Land kürzlich einen Notfallplan mit kurzfristigen Krisenbewältigungsmaßnahmen etwa im Bereich Finanzierung aufgestellt habe. Außerdem arbeite Stuttgart derzeit an einer längerfristig angelegten „Waldstrategie 2050“.